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Brüssel unterstützt neue Türkei-Politik der Bundesregierung

Archivmeldung vom 22.07.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Martin Schulz, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die EU-Kommission unterstützt die neue Türkei-Politik der Bundesregierung. "Die Reaktion Deutschlands ist verständlich. Ich glaube, wir alle haben große Geduld mit der Türkei bewiesen. Sie scheint dies nicht wertzuschätzen", sagte der zuständige EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn der "Welt".

Zugleich warf er dem EU-Beitrittskandidaten einen "destruktiven Kurs" vor: "Die jüngste Verhaftung von Menschenrechtsaktivisten bestätigt leider den destruktiven Kurs, den die Türkei seit dem vereitelten Putschversuch, den wir aufs Schärfste verurteilt haben, fährt. Trotz gegenteiliger Rhetorik bewegt sie sich de facto immer weiter weg von europäischen Standards."

Der Kommissar aus Österreich sagte, dass die Verhaftung von Menschenrechtsaktivisten, bewährten Partnern der EU, von Journalisten, Akademikern, Richtern, Staatsbediensteten und Oppositionellen unter "dubiosen Vorhaltungen" inakzeptabel sei. "Die Zeit des Hinhaltens ist vorbei", sagte Hahn. Daher habe er am Donnerstag auch die umgehende Freilassung der Menschenrechtsaktivisten und Journalisten sowie die Anerkennung des Unschuldsprinzips für alle Menschen, gegen die kein rechtsstaatlich einwandfreier Grund zur Anklage und Verhaftung vorliegt, gefordert.

Als Reaktion auf die Verhaftung eines deutschen Menschenrechtlers hatte die Bundesregierung am Donnerstag eine neue Eskalationsstufe im Verhältnis zur Türkei eingeleitet. Geplante und bereits bestehende Rüstungsprojekte mit der Türkei wurden auf Eis gelegt. Außerdem wurden die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für das beliebte Urlaubsland verschärft und die staatliche Absicherung von Türkei-Geschäften der deutschen Wirtschaft durch sogenannte Hermes-Bürgschaften auf den Prüfstand gestellt.

Die Türkei verhandelt seit 2005 über einen EU-Beitritt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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