Österreich: Mehrheit für Rücktritt von Kanzler Kurz bei Anklage
Archivmeldung vom 27.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittEine Umfrage in Österreich zeigt, wie sehr Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) durch die Ermittlungen wegen Falschaussage im U-Ausschuss unter Druck steht: Eine Mehrheit von 58 Prozent wären bei einer möglichen Anklage für seinen Rücktritt. Dies meldet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Laut einer Gallup-Umfrage halten 65 Prozent den Minister Gernot Blümel (ÖVP) für rücktrittsreif. Nüchtern fiel das Urteil zur Rücktrittskultur aus: 66 Prozent sehen keine Bereitschaft bei Politikern, in Verantwortung für Missstände und aus Achtung vor der Demokratie zurückzutreten..
Die ÖVP-Wähler „halten ihrer Partei bei fast allen Fragen die Stange“, so Gallup-Chefin Andrea Fronaschütz in einer Pressemitteilung. Aber immerhin sahen auch 62 Prozent von ihnen eine Falschaussage vor einem U-Ausschuss generell als Rücktrittsgrund. Wähler anderer Parteien hielten in diesem Fall einen Politiker zu deutlich über 80 Prozent für rücktrittsreif.
Kurz verliert an Vertrauen
Sollte Kurz verurteilt werden, hielten 81 Prozent der Befragten den Amtsverzicht für geboten – wobei Gallup darauf verwies, dass positive Eigenschaften des Kanzlers – wie zum Beispiel Vertrauen, Entscheidungen, Durchsetzungsstärke, Ausstrahlung – im Jahresvergleich deutlich schlechter bewertet würden.
Über alle Parteien hinweg wurde die Uneinsichtigkeit (66 Prozent) als wichtigster Grund für den Verbleib im Amt trotz offensichtlicher Verfehlungen erachtet - gefolgt von Machthunger (65 Prozent), Missachtung der Regeln (59 Prozent) und fehlender politischer Moral (58 Prozent). "
Quelle: SNA News (Deutschland)