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Kalter Winter bedroht Erdbebenopfer in Pakistan: 30.000 Familien ohne Schutzdach

Archivmeldung vom 28.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Auch über ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in Nordpakistan haben 30.000 Familien nicht einmal ein winterfestes Zelt als Unterkunft. Für 2.000 von ihnen startet das christliche Hilfswerk Shelter Now Ende Dezember die Verteilung von Winterausrüstungen.

Dazu gehören für jede Familie neben 12 verzinkten Wellblechplatten für Schutzdach und -wände auch Planen zur Isolierung, Werkzeug zum Selbstbau, ein Holzofen sowie je 6 Matratzen und Decken. "Dieser Winter hat in der Erdbebenregion viel kälter begonnen als der vorige, mit mehr Schnee in den Bergen", sorgt sich der deutsche Shelter-Now-Direktor Udo Stolte (Braunschweig) um das Überleben der Erdbebenopfer.

Am 8. Oktober 2005 hatten heftige Erdstöße 80.000 Menschen getötet, über drei Millionen wurden obdachlos. Inzwischen wurden die großen Flüchtlingslager aufgelöst, damit die Menschen in ihre Dörfer zurückkehren. Doch dort gehe der Wiederaufbau recht langsam voran, beklagt Shelter Now. Nach pakistanischen Presseberichten reichten die Hilfszahlungen für die Rekonstruktion der Häuser oft nicht aus, die Familien müssten das Geld für ihren täglichen Bedarf ausgeben. Hilfsorganisationen seien am Bau von Wohnhäusern nicht beteiligt, so Udo Stolte. Eine Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in der am stärksten betroffenen Gegend um Balakot ergab laut der Zeitung "The News", dass dort 63 Prozent der Erdbebenopfer immer noch in Zelten leben. "Viele haben nicht einmal das, hausen in aus Trümmerteilen notdürftig zusammengeflickten Unterständen oder haben ihr Heimatdorf völlig verloren", berichtet Udo Stolte. Vor allem solche Familien sollen von der Verteilung der Winterausrüstung profitieren, die Shelter Now auf die am stärksten verwüsteten Regionen in Kashmir und der Northwest Frontier Province konzentriert.

Quelle: Pressemitteilung Shelter Now Germany e.V

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