Mossul ist befreit - Ärzte der Welt-Mitarbeiterin berichtet aus dem Irak
Archivmeldung vom 18.07.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.07.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Vormacht des sogenannten Islamischen Staates wurde in vielen Gegenden des Iraks zurückgedrängt. Zuletzt wurde Mosul befreit, aber die Lage ist weiterhin angespannt. Ärzte der Welt versorgt im kurdischen Autonomiegebiet Menschen, die noch nicht nach Hause zurückkehren können. Unsere Mitarbeiterin Ute Zurmühl war in den von Ausländern selten bereisten Gebieten, in denen die Organisation tätig ist.
In Kirkuk südlich der Hauptstadt Erbil und in der nördlichen Stadt Dohuk am Dreiländereck Irak, Syrien, Türkei leben viele Menschen die vor ISIS geflohen sind. Als eine der wenigen Hilfsorganisationen vor Ort kümmert sich Ärzte der Welt mit mobilen Teams um die Vertriebenen. In den Camps, arbeiten jeweils ein Arzt, ein Ärztin, eine Krankenschwester, ein Pfleger, ein Spezialist für Mangelernährung und ein/e Psychologe/in.
Sie arbeiten unter schwierigen Sicherheitsbedingungen. Nur etwa 50 Kilometer von der Stadt Kirkuk entfernt liefern sich ISIS und kurdische Peschmerga immer noch blutige Kämpfe. In der Wüste in der Nähe von Dohuk wimmelt es immer noch von Kämpfern der Terrormiliz. Auch im befreiten Mossul drohen noch Gefahren. Die völlig zerstörte Stadt ist mit Minen gespickt.
"Trotz des Zurückdrängens der IS hat sich die Lage nur leicht entspannt. Die Menschen haben mir gesagt, dass sie viel zu viel Angst haben in ihre Heimatgebiete zurückzugehen", so Ute Zurmühl, Sprecherin von Ärzte der Welt.
Die Hundertausenden Vertriebenen - allein in der Provinz Kirkuk sind es 382.272 - werden noch lange medizinische Hilfe brauchen. Frau Zurmühl steht Ihnen gerne für Interviews zu der Arbeit der Ärzte der Welt und der komplexen Lage vor Ort zur Verfügung.
Quelle: Ärzte der Welt (ots)