Nahostexperte Steinberg hält Frieden mit Iran für unmöglich
Archivmeldung vom 11.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Nahostexperte Guido Steinberg der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) warnt vor einer politischen Katastrophe in der Region. "Wenn es für Gaza keine Lösung gibt, droht eine politische Katastrophe", sagte der Forscher der "Rheinischen Post".
"Ein tragbares politisches Konzept ist bei der Regierung Netanjahu nicht
erkennbar. Die Lage in Gaza ist dramatisch. Israel müsste das Gebiet
dort einer palästinensischen Regierung übergeben. Das kann nur die
Autonomiebehörde des Westjordanlandes sein. Die wiederum wird von
Netanjahu seit Jahrzehnten bekämpft."
Mit Blick auf den jüngsten
Angriff des Iran auf Israel und einem möglichen Gegenschlag auf dessen
Atomanlagen sagte Steinberg: "Israel kann das Atomprogramm des Iran
nicht allein ausschalten. Dazu benötigt es Bomben und Kampfflugzeuge der
Amerikaner. US-Präsident Joe Biden scheint das aber nicht zu
unterstützen."
Der SWP-Wissenschaftler Steinberg befürchtet eine
Eskalation, wenn Israel die Atomanlagen des Iran mit US-Hilfe angreifen
würde. "China und Russland würden selbst nach einem erfolgreichen
Angriff wohl nicht ihrerseits reagieren. Aber sie würden womöglich dem
Iran helfen, so schnell wie möglich ein neues Nuklearprogramm zu
starten."
Den Iran hält Steinberg für die gefährlichste Macht in
der Region: "Der Westen darf sich im Iran nicht täuschen. Der Iran ist
eine revisionistische Macht, die davon träumt, eine Vormachtstellung in
dieser Region zu gewinnen. Da ist er Russland und China sehr ähnlich.
Zugleich will die Führung der Islamischen Republik Israel vernichten und
die USA aus dem Nahen Osten verdrängen. Mit dem jetzigen Regime im Iran
ist kein Frieden möglich."
Quelle: dts Nachrichtenagentur