Gewerkschaft der Polizei für Ausbildung afghanischer Polizisten in Deutschland
Archivmeldung vom 18.02.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, hat die Anregung des Berliner Innensenators Ehrhart Körting (SPD), afghanische Polizisten in Deutschland auszubilden, begrüßt.
"Das ist ein guter und konstruktiver Vorschlag", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe). "Qualifizierte Polizisten der höheren Ränge kann man durchaus auch in Deutschland ausbilden. Man könnte sich dadurch einen Teil der Ausbildung in Afghanistan sparen." Als Ausbildungsort komme die Polizeiführungsakademie Münster in Betracht. Normale afghanische Polizisten betreffe dies allerdings nicht. "Das sind sowieso keine Polizisten in unserem Sinne, sondern Milizionäre, die mit Maschinenpistolen die Dörfer vor Taliban schützen. Die müssen natürlich dort ausgebildet werden." Freiberg bekräftigte den Widerstand der Gewerkschaft gegen die Entsendung deutscher Polizisten außerhalb gesicherter afghanischer Camps. "Es kann nicht sein, dass deutsche Polizisten zusammen mit Feldjägern und afghanischen Polizisten in die Distrikte gehen. Das ist viel zu gefährlich. Es ist auch nicht Aufgabe der deutschen Polizei, Teilnehmer in einem Bürgerkrieg zu sein. Das lehnen wir ab." Die Zahl der deutschen Polizisten am Hindukusch soll von 123 auf 200 aufgestockt werden. Hinzu kommen 15 zusätzliche Polizisten im Rahmen der europäischen Polizei-Mission EUPOL. Dort sind derzeit 45 deutsche Polizisten engagiert.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger