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DIHT beklagt Export-Einbruch nach Saudi-Arabien

Archivmeldung vom 09.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Dr. Volker Treier, stellv. Hauptgeschäftsführer DIHK
Dr. Volker Treier, stellv. Hauptgeschäftsführer DIHK

Bild: DIHK / Jens Schicke

Die deutschen Unternehmen fühlen sich als Opfer der Abkühlung im Verhältnis zwischen Saudi-Arabien in Deutschland. "Der Export nach Saudi-Arabien ist zuletzt eingebrochen und hat sich enttäuschend entwickelt", sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHT), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Deutsche Mitbewerber klagen, dass sie bei öffentlichen Aufträgen der Saudis deutlich seltener zum Zug kommen."

Der damalige Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte Saudi-Arabien im November 2017 außenpolitisches "Abenteurertum" vorgeworfen. Er bezog sich dabei auf die Konflikte der Saudis mit Katar und dem Jemen. Gegen die Huthi-Rebellen in dem Land auf der südlichen Arabischen Halbinsel führt Riad seit 2015 einen erbitterten Krieg. Saudi-Arabien zog nach Gabriels Äußerungen seinen Botschafter aus Berlin ab. Seitdem sind die bilateralen Beziehungen gespannt. Im ersten Halbjahr 2018 seien die deutschen Ausfuhren nach Saudi-Arabien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent auf knapp über drei Milliarden Euro gesunken, so Treier. 2017 habe das Exportvolumen 6,6 Milliarden Euro betragen - ein Minus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zum Vergleich: 2015 lieferten die deutschen Unternehmen Waren und Dienstleistungen in einem Gesamtwert von 9,9 Milliarden Euro in die Wüste. Als Erklärung für den rückläufigen Trend führt Treier in erster Linie den Verfall des Ölpreises an. "Aber auch die politischen Verstimmungen zwischen Riad und Berlin haben dazu beigetragen." Die Bundesregierung müsse "aktiver" werden, um den Konflikt zwischen beiden Ländern zu entschärfen, fordert der Außenwirtschaftschef des DIHK. Deutsche Firmen seien "als Ausstatter der Welt besonders geeignet", den Saudis bei der Diversifizierung ihrer Wirtschaft zu helfen. Das betreffe Sektoren wie Kraftwerke, erneuerbare Energien, Medizintechnik oder Ausbildung. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman hatte in seiner "Vision 2030" den Plan für eine breitere Aufstellung der saudischen Wirtschaft weg von Öl und Gas dargelegt.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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