Fregatte "Karlsruhe" leistet mehrmals Nothilfe gegen Piraten
Archivmeldung vom 18.11.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem die deutsche Fregatte "Karlsruhe" bereits am Montag einen direkten Angriff von Piraten auf ein Frachtschiff vereitelte, schritt sie heute erneut in Nothilfe ein. Die Vorfälle ereigneten sich etwa 650 Kilometer nordöstlich von Dschibuti im Golf von Aden und knapp 50 Kilometer südlich der jemenitischen Küste.
Das Schiff befand sich im dem Seegebiet auf dem Rücktransit von Doha (Katar) nach Safaga (Ägypten, Rotes Meer).
Am gestrigen Nachmittag meldete das äthiopische Handelsschiff "Andinet" zunächst per Funk einen Angriff durch zwei Motorboote. Die knapp 20 Kilometer entfernte "Karlsruhe" startete umgehend ihren Bordhubschrauber "MK 88A Sea Lynx", um der "Andinet" zur Hilfe zu eilen. Nach Eintreffen des bewaffneten Bordhubschraubers entfernten sich die verdächtigen Boote mit hoher Geschwindigkeit. Der Frachter konnte daraufhin seine Fahrt von China nach Dschibuti unbeschadet fortsetzen. Am heutigen Mittwoch empfing die deutsche Fregatte erneut einen Hilferuf über Funk, diesmal von der "Trafalgar". Der britische Tanker meldete ebenfalls den Angriff von acht bis neun Speedbooten. Auch hier startete der Hubschrauber der "Karlsruhe" und flog zur Position des Tankers. Die Angreifer ließen mit Eintreffen des Hubschraubers daraufhin vom Schiff ab.
Die Fregatte "Karlsruhe" befindet sich derzeit auf der Fahrt aus dem Persischen Golf in Richtung Ägypten. Nach dem Ausscheiden aus dem maritimen Eingreifverband der NATO (SNMG2: "Standing NATO Maritime Group 2") wird die Fregatte in Ägypten einen längeren Hafenaufenthalt zur Nachversorung durchführen. Die Fregatte der Klasse 122 aus dem 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven ist im Falle einer Mandatierung durch den Deutschen Bundestag für eine Anti-Piraterie-Mission der EU ("Atalanta") am Horn von Afrika vorgesehen. Sie hatte Deutschland am 24. August verlassen.
Quelle: Deutsche Marine