Gabriel: USA treffen sich mit Truppenabzug selbst
Archivmeldung vom 13.06.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel glaubt, dass die USA sich mit dem Truppenabzug aus Deutschland selbst trifft. "Es ist keine Entscheidung, die getragen wird im Senat oder im Kongress und auch nicht im Militär, und zwar aus einem ganz einfachen Grund, weil der Truppenabzug aus Deutschland nicht ein Problem für Deutschland ist, sondern für die USA", sagte Gabriel am Samstag dem Deutschlandfunk.
Wenn man jemanden bestrafen wolle "das ist ja offensichtlich der Wunsch Donald Trumps gegenüber Deutschland" , dann sei es vielleicht nicht die beste Idee, ein Mittel zu nehmen, bei dem man sich selbst treffe und nicht etwa den, den man irgendwie abstrafen wolle. "Und das ist der Fall", so Gabriel. Er würde erst mal "ganz gelassen" bleiben, da überhaupt nicht "hektisch" reagieren.
"Mal gucken, wer der nächste amerikanische Präsident ist." Allerdings müsse man wissen, dass die Vereinigten Staaten mit und ohne Trump sich weniger Europa und weniger dem transatlantischen Verhältnis zuwendeten und mehr dem Pazifik und sozusagen ihren dortigen strategischen und wirtschaftlichen Interessen. "Das wird so bleiben." Amerika werde weniger europäisch werden und mehr pazifisch. "Das bedeutet natürlich, dass ein sicherheitspolitisches oder überhaupt, dass ein politische Vakuum entsteht, zum Beispiel im Nahen Osten." Allerdings sei es wie im richtigen Leben, so auch in der Politik: "Dort, wo jemand den Raum verlässt, werden neue Kräfte versuchen, das Vakuum zu füllen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur