Experten: Stabilität auf dem Balkan ist in Gefahr
Archivmeldung vom 03.08.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer US-Vizepräsident Mike Pence hat bei seinem jüngsten Besuch in Montenegro dem Staat die Führungsrolle beim Schutz der Stabilität und Sicherheit auf dem Westbalkan zugeschrieben. Die von Sputnik befragten Experten bezweifelten in diesem Zusammenhang, ob er wirklich wisse, wo er sich befinde und ob er die Geographie und Fakten ausreichend kenne.
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: ""Montenegro ist nicht in der Lage, Waldbrände auf dem eigenem Territorium zu löschen, selbst nahe der Hauptstadt", sagte der serbische Politologe Aleksandar Pavic in einem Interview mit Sputnik. „Wenn es ein Garant der Stabilität auf dem Balkan ist, dann wird sich das Stabilitätsfeuer ganz schnell auf die ganze Region verbreiten.“ Der Experte verwies in diesem Zusammenhang auf die Waldbrände in Montenegro von Mitte Juli.
Dabei habe man Russland erst gar nicht um Hilfe gebeten, obwohl sich das serbisch-russische humanitäre Zentrum ganz in der Nähe, in der Stadt Niš befinde. Diese Frage sei politisiert worden, so der Direktor des Zentrums, Wjatscheslaw Wassenko.
Aus Sicht des Journalisten Marko Vesovic des montenegrinischen Portals „Dan” bedeuten Pences Erklärungen lange nicht, das Podgorica tatsächlich in der Lage sei, jemandem im Sicherheitsbereich zu helfen. „Das Land, dessen Armee aus keinen 1000 Soldaten besteht, kann bei der Gewährleistung der regionalen Stabilität kaum helfen“, so der Journalist.
Dafür werde das Land jedoch benutzt, um der Region ein positives Beispiel für einen Nato-Beitritt aufzuzwingen. Das sei vor allem ein Signal für Serbien, den wichtigsten Staat in der Region. Wenn es sich bereit erkläre, den Weg der euroatlantischen Integration zu beschreiten, würden die USA vielleicht einige Interessen Belgrads berücksichtigen, betonte der Vesovic.
Es sei kein Geheimnis, dass die USA den Westbalkan unter ihre völlige politische Kontrolle bekommen wollen. Dabei räumte Vesovic ein, dass sich in seinem Land nach dem Nato-Beitritt nichts geändert habe. „Hier herrschen weiterhin Kriminalität, Korruption und Mafia auf den höheren Machtebenen“, so der Journalist."
Quelle: Sputnik (Deutschland)