Union weist Kritik an Umgang mit Haftbefehl gegen Netanjahu zurück

Bild: Eigenes Werk /OTT
Die Union hat Kritik von Völkerrechtlern an der Ankündigung von CDU-Chef Friedrich Merz zurückgewiesen, er werde "Mittel und Wege" finden, um den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu trotz eines internationalen Haftbefehls bei einem Deutschlandbesuch nicht festnehmen zu lassen.
Es sei "keine Einladung gewesen", sagte der stellvertretende
Unions-Fraktionsvorsitzende Johann Wadephul dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland" (Donnerstagausgabe). "Ob er eine solche später als Kanzler
ausspricht, wird man sehen." Netanjahus Büro hatte am Montag erklärt,
Merz habe in einem Telefonat nach seinem Wahlsieg den Premier nach
Deutschland eingeladen.
Wadephul erklärte, Merz habe gesagt, dass
es für ihn "unvorstellbar wäre, dass ein demokratisch gewählter
Ministerpräsident des Staates Israel in Deutschland verhaftet" würde.
"Das ist für ihn praktischer Ausdruck unserer bleibenden Verantwortung
gegenüber dem Staat der Juden", sagte der Unionsfraktionsvize.
"Deutschland ist da in einer exzeptionellen Situation."
Gegen
Netanjahu liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs
(IStGH) vor, welcher Deutschland nach Einschätzung von Völkerrechtlern
verpflichten würde, den Premier bei seiner Einreise festzunehmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur