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Europäisches Parlament dazu aufgerufen, Dammbruch in Bergkarabach zu verhindern

Archivmeldung vom 21.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Europäisches Parlament (Straßburg) Bild: Felix König / wikipedia.org
Europäisches Parlament (Straßburg) Bild: Felix König / wikipedia.org

Aserbaidschan hat sich mit einem Aufruf an das Europäische Parlament gewandt, Armenien dazu aufzufordern, dringend notwendige Wartungsarbeiten an einem baufälligen Damm im besetzten Bergkarabach durchführen. Ingenieure sind sich einig, dass der Damm zu brechen droht, was katastrophale Folgen hätte.

Das Land hat das Europäische Parlament ausserdem dazu aufgefordert, Armenien für die Festnahme von 11 Personen, die in der Nähe des Flusses Tartar im Mai gegen den maroden Damm demonstriert hatten, zu verurteilen. Den Angaben Aserbaidschans zufolge wurden die Demonstranten angeblich illegal inhaftiert und von armenischen Soldaten geschlagen.

Das Hauptanliegen der Demonstranten (und Aserbaidschans) ist der 125 Meter hohe, von den Sowjets erbaute Sarsang-Damm, der den Fluss Tartar einsäumt. Wesentliche Sicherheits- und Wartungsüberprüfungen sind hier angeblich schon längst überfällig. Laut Aserbaidschan zeigt "eine Fernstudie, die von Experten des Ministeriums für Wasserangelegenheiten und des türkischen Unternehmens Suyapi im Frühjahr 2013 durchgeführt wurde, dass ein erhebliches Bruch- und Unfallrisiko vorliegt".

Die Untersuchung ergab, dass im Falle eines Dammbruchs mehr als 30 Dörfer überschwemmt würden, von denen manche über 45 Kilometer vom Fuss der Staumauer entfernt liegen. Das Leben Zehntausender Menschen steht auf dem Spiel.

"Wir rufen die armenischen Behörden dazu auf, sofort Reparaturen und Wartungsarbeiten am Sarsang-Damm und am Stausee vorzunehmen, um diese Katastrophe zu verhindern", so die aserbaidschanische Vereinigung für die Entwicklung der Zivilgesellschaft in ihrem Appell an das Europäische Parlament.

Bezüglich der Proteste erklärte Aserbaidschan, am 25. Mai seien "die aserbaidschanischen Bürger von 30 bis 40 Soldaten angegriffen und illegal verhaftet worden". Sie seien geschlagen und getreten worden, und einem Dorfbewohner seien Brandverletzungen mit einer Zigarre zugefügt worden.

In dem Brief an das Europäische Parlament ruft das Land dazu auf, "die Verhaftungen und die Folter durch die armenischen Besatzer gegen die aserbaidschanischen Dorfbewohner aus der Region von Tartar in Aserbaidschan zu verurteilen".

Unabhängig davon, so Aserbaidschan, führe Armenien eine Umweltkatastrophe herbei, da das Land verhindere, dass Stauwasser das Land stromabwärts bewässere.

"Alle Experten sind sich einig, dass die ernste Lage der Flora und Fauna der Region, die im letzten Jahr schlimme Zerstörungen erleiden mussten, auf den Wassermangel zurückzuführen ist, den die armenischen Behörden durch die Blockade des Stauwassers hervorrufen", heisst es in dem Brief.

Eine Antwort von Armenien zu den Arbeiten am Staudamm und zu den jüngsten Protesten lässt noch auf sich warten.

Quelle: Azerbaijan Monitor (ots)

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