Commerzbank fordert Senkung der EU-Autozölle auf 2,5 Prozent
Archivmeldung vom 09.03.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte um die Einführung von US-Strafzöllen hat sich der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, für eine Senkung der europäischen Importzölle auf Autos ausgesprochen. "Um einen Handelskrieg mit den USA zu vermeiden, sollte die EU ihre Autozölle von zehn Prozent auf die 2,5 Prozent senken, die die USA derzeit erheben", sagte Krämer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Das würde US-Präsident Donald Trump den Wind aus den Segeln nehmen, fügte der Volkswirt hinzu. Trump habe insofern recht, als dass die EU durchschnittlich höhere Importzölle verlange als die USA. Krämer sagte, er sei strikt gegen Strafzölle und einen sich abzeichnenden Handelskrieg. "Aber Donald Trump glaubt daran, einen solchen Handelskrieg gewinnen zu können." Von Vergeltungsmaßnahmen der EU lasse der US-Präsident sich nicht beeindrucken. "Vielmehr würden sie Trump nur dazu herausfordern, sich bei seinen Anhängern durch noch mehr Zölle zu profilieren", sagte Krämer. Der Ökonom rät deshalb dazu, Trumps Spiel nicht mitzuspielen und stattdessen zu deeskalieren: "Die EU sollte jetzt dringend auf Kooperation und Verhandlungen setzen. Ansonsten wird eine Spirale immer höherer Strafzölle in Gang gesetzt, die sehr gefährlich für die deutsche und alle anderen Volkswirtschaften wäre."
Quelle: Rheinische Post (ots)