Kosovo will in einer Woche unabhängig werden

Die serbische Provinz Kosovo will am 17. Februar die Unabhängigkeit ausrufen. Diplomaten mehrere europäischer Ländern bestätigten der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Samstagausgabe), dass der übernächste Sonntag nunmehr der wahrscheinliche Tag für den seit längerem angekündigten Schritt der albanischen Kosovaren sei.

Die Mehrzahl der EU-Mitgliedsländer, darunter die Bundesrepublik, wolle den neuen Staat anerkennen, sobald er die Staatsgründung vollzogen habe. Dafür sei der 10. März vorgesehen. Den Informationen zufolge soll das Szenario am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz, an der hochrangige Vertreter aller entscheidenden Regierungen teilnehmen, noch einmal abgestimmt und bestätigt werden. Bisher sehe die Planung eine feierliche Sondersitzung des Parlaments in Pristina vor, das am 17. Februar die Loslösung von Serbien erklären werde. Die Zeit bis zum 10. März werde benötigt, um die Arbeit an der neuen Verfassung abzuschließen und die Gesetze vorzubereiten, mit denen das unabhängige Kosovo die Vorgaben des UN-Vermittlers Martti Ahtisaari - etwa zum Schutz der Minderheiten und zur Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft - umsetzen will. Am Montag, 18. Februar wollen die EU-Außenminister in einer gemeinsamen "Plattform" die neue Lage zur Kenntnis nehmen, ihre Hilfsmission zum Aufbau von Staat, Verwaltung und Polizei im Kosovo starten und die Absicht zahlreicher Mitgliedstaaten zu Protokoll geben, die Selbständigkeit der bisherigen Provinz anzuerkennen. Die betreffenden Regierungen werden anschließend einzeln entsprechende Absichtserklärungen abgeben. Der Vollzug durch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen ist gleich nach dem 10. März vorgesehen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung