Cohn-Bendit wirft Merkel im Umgang mit Griechenland "ökonomischen Nationalismus" vor
Archivmeldung vom 22.03.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Ko-Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Daniel Cohn-Bendit, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Umgang mit dem hochverschuldeten Euro-Staat Griechenland "ökonomischen Nationalismus" vorgeworfen.
Es gehe nicht darum, "Griechenland Bargeld zu pumpen, sondern es geht darum, Athen zu ermöglichen, die Sauerstoffmaske auch richtig anlegen zu können", kritisierte der Grünen-Politiker im Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) die Weigerung der Kanzlerin, beim bevorstehenden EU-Gipfel einem Notfallplan für Griechenland zuzustimmen. Angesichts der hohen Anleihezinsen, die Griechenland zahlen müsse, sollten die EU-Staaten gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Investitionsfonds nach einer Lösung suchen, forderte Cohn-Bendit. Die europäischen Partner müssten Griechenland dabei helfen, "nicht total von der Spekulation auf dem Anleihemarkt stranguliert zu werden". Als "aberwitzig und gefährlich" bezeichnete Cohn-Bendit die Forderung Merkels, Euro-Staaten, die langfristig gegen den Stabilitätspakt verstoßen, aus der Währungsunion auszuschließen. "Europa ist keine Spielwiese, wo jeder so experimentieren kann, wie er will", sagte er.
Quelle: Der Tagesspiegel