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Kongo: Massenflucht nach neuen Kämpfen

Archivmeldung vom 17.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Krieg im Kongo hat eine neue Massenflucht ausgelöst. Caritas-Mitarbeiter berichten von Kämpfen zwischen Rebellen und Regierungstruppen, die an den vergangenen beiden Tagen 60 Kilometer nördlich von Goma 20.000 Menschen zwangen, ihre Dörfer zu verlassen.

"Die Menschen werden vertrieben, ihre Dörfer geplündert und Frauen vergewaltigt", berichtet Caritas-Mitarbeiter Christoph Klitsch-Ott aus dem Kongo. Caritas international, das Hilfswerk der deutschen Caritas, hat 150.000 Euro bereit gestellt, um die Vertriebenen mit Decken, Kleidern, Kochutensilien und Seife in zwei Flüchtlingslagern versorgen zu können. Nahrungsmittel werden über das Welternährungsprogramm verteilt.

Insgesamt sind mittlerweile mindestens 120.000 Menschen allein in der Region Nord-Kivu auf der Flucht. Hinzu kommen weitere 200.000 Vertriebene in der schwer zugänglichen Diözese Dungu Doruma, wo kongolesische Regierungstruppen gegen die ugandische LRA (Lords Resistance Army) kämpfen. In beiden Regionen bietet die Caritas Kongo Nothilfe für die Vertriebenen an. "Für diese Menschen gibt es derzeit keine Perspektive", so Christoph Klitsch-Ott. "Die kongolesische Regierung ist zu schwach und der internationalen Gemeinschaft fehlt der politische Wille, die Zivilbevölkerung zu schützen. Als Hilfsorganisation können wir derzeit nur versuchen, ihr Überleben zu sichern."

Quelle: Caritas

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