Medien: Hacker lesen Kommunikation von EU-Diplomaten mit
Archivmeldung vom 19.12.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHacker haben einem Bericht der Zeitung „New York Times“ zufolge vermutlich im Auftrag Chinas jahrelang das Kommunikationsnetz der EU-Diplomaten angezapft und Depeschen unter anderem zu US-Präsident Donald Trump und dem iranischen Atomprogramm heruntergeladen.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt dazu: "Demnach hat die Sicherheitsfirma Area 1 die Attacke bemerkt und der Zeitung mehr als 1100 von Diplomaten verfasste Berichte zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen gehe davon aus, dass die Hacker für die chinesische Volksbefreiungsarmee arbeiteten, so die Nachrichtenagentur Reuters am späten Mittwochabend.
Demnach enthielten die Depeschen Zusammenfassungen von Gesprächen mit den Staats- und Regierungschefs von Saudi-Arabien, Israel und anderen Ländern, die innerhalb der EU verbreitet worden seien.
In einem der Berichte sollen EU-Diplomaten ein Treffen Trumps mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki als „erfolgreich (zumindest für Putin)“ beschrieben haben.
Eine weitere Depesche enthalte die umfassende Analyse eines Gesprächs zwischen EU-Vertretern und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, der mit den Worten zitiert werde, Trumps Schikanen gegenüber China glichen einem Freistil-Boxkampf ohne jegliche Regeln.
In einem dritten Bericht empfehle Caroline Vicini, die stellvertretende Leiterin der EU-Vertretung in Washington, die „USA als unseren wichtigsten Partner“ zu beschreiben, auch wenn die EU mit der US-Regierung bei anderen Themen wie dem Klimawandel und dem Atomabkommen mit dem Iran geteilter Meinung sei. Die Hacker seien auch in die Netze der Vereinten Nationen sowie von Außen- und Finanzministerien weltweit eingedrungen, so Reuters.
Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, die europäischen Institutionen seien mit der Aufklärung und Analyse der Sachverhalte befasst.
„Wir stehen mit dem Europäischen Auswärtigen Dienst und natürlich mit anderen EU-Institutionen dazu in Kontakt“, zitiert Reuters die Ministeriumssprecherin Maria Adebahr."
Quelle: Sputnik (Deutschland)