Deutsche Kriegsschiffe sollen Straße von Taiwan durchfahren
Archivmeldung vom 07.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung will bei der Indopazifikmission der Marine einen diplomatischen Disput mit China in Kauf nehmen. Trotz Warnungen aus Peking sollen die Fregatte "Baden-Württemberg" und der Versorger "Frankfurt am Main" Mitte September auf ihrer Route von Südkorea nach Jakarta durch die Straße von Taiwan fahren, schreibt der "Spiegel".
Laut internationalem Recht darf die Meerenge frei befahren werden.
Peking allerdings beansprucht nicht nur die Insel Taiwan für sich,
sondern auch das Recht, den Transit fremder Kriegsschiffe durch die
Straße von Taiwan zu untersagen. Berlin will die Durchfahrt nicht bei
der chinesischen Regierung ankündigen, so verfahren auch die USA und
andere westliche Nationen, wenn sie die Meerenge passieren. Damit soll
unterstrichen werden, dass die Route als völlig normal angesehen wird.
Möglichen
Protesten Pekings sieht man in der Bundesregierung gelassen entgegen.
Die deutschen Kriegsschiffe beteiligen sich zuvor an internationalen
Manövern, etwa an der Überwachung des Waffenembargos gegen Nordkorea.
Bereits
vor dem Auslaufen im Mai hatte China vor einem Transit durch die Straße
von Taiwan gewarnt. Im Verteidigungsministerium und im Auswärtigen Amt
war man von vornherein dafür, die Meerenge zu passieren, das Kanzleramt
hatte zunächst Bedenken.
Die deutsche Präsenz in der Region ist
eher symbolisch. Berlin will dazu beitragen, Nationen zu stärken, die
sich von der zunehmend aggressiv agierenden Volksrepublik bedroht
fühlen. 2021 hatte die Marine die Straße von Taiwan noch gemieden. Die
Bundesregierung wurde damals teils scharf kritisiert: Sie habe gegenüber
Peking nachgegeben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur