EU-Wettbewerbskommissarin Vestager leidet unter den Corona-bedingten Grenzschließungen
Archivmeldung vom 12.05.2020
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Freigeschaltet durch André Ott12. Mai 2020 - EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager leidet auch persönlich unter den wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen in Europa. "Ich vermisse meinen Mann und meine Töchter. Und meinen Hund", sagte die Dänin dem Wirtschaftsmagazin 'Capital'.
"Die sind in Kopenhagen, ich habe sie seit dem 9. März nicht mehr gesehen und ich weiß auch nicht, wann das möglich sein wird. Es ist schwer, einfach dorthin zu reisen und wieder zurückzukommen. Es gibt keine Direktflüge, man müsste in Quarantäne, und es wäre also wahnsinnig zeitaufwändig."
Die EU-Kommission hatte am Dienstag bekannt gegeben, man werde den Mitgliedsstaaten empfehlen, die Grenzkontrollen schrittweise und allmählich wieder aufzuheben. Dazu soll am Mittwoch auch ein Maßnahmen-Paket für die Reise- und Tourismusbranche vorgestellt werden. Als Möglichkeit wird diskutiert, die Grenzen zwischen solchen Staaten wieder zu öffnen, in denen eine vergleichbare und sich bessernde Situation bei den Sars-Cov-2-Infektionen herrscht.
Vestager, die auch geschäftsführende Vizepräsidentin der Kommission ist, sagte, sie verfolge die Debatte über die Grenzen "sehr aufmerksam, und das nicht nur aus professionellen Gründen". Es sei nicht an ihr, über die Öffnung zu bestimmen. "Aber natürlich ist es wichtig, dass die Grenzen wieder aufgehen." Zentral sei nicht nur die Bedeutung für den Tourismus, sondern auch für den Warenverkehr. "Es war herzzerbrechend zu sehen, wie am Anfang der Krise Grenzen geschlossen und Exportverbot verhängt wurden", sagte Vestager mit Blick auf kurzzeitige Ausfuhrs-Stopps für medizinische Schutzausrüstung. "Die Bilder von den 20, 30, 40 Kilometer langen Lkw-Staus an den Grenzen mitten in Europa haben für Frust und Schmerz gesorgt."
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)