Armeniens Präsident fordert "Reaktion" gegen Erdogan
Archivmeldung vom 13.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer armenische Präsident Armen Sarkissjan hat von Deutschland und der internationalen Gemeinschaft eine scharfe Reaktion auf die Beteiligung der Türkei im Konflikt um Bergkarabach eingefordert.
"Ich mache mir auf jeden Fall große Sorgen, dass dieser Konflikt außer Kontrolle geraten könnte", sagte er der "Bild". Wenn es nur um Bergkarabach und Aserbaidschan gehen würde, wäre er viel hoffnungsvoller, dass der Konflikt eingedämmt werden könne. "Doch aufgrund der Beteiligung der Türkei und ihrer Einstellung, die wir in der gesamten Region sehen können, bin ich angesichts der Lage sehr beunruhigt."
Sarkissjan kritisierte das Ausbleiben einer unmissverständlichen Antwort der internationalen Gemeinschaft: "Warum verurteilt die internationale Gemeinschaft nicht, was die andere Seite gemeinsam mit der Türkei macht? Seit mehr als zwei Wochen bombardieren sie jetzt Zivilisten und töten Zivilisten." Der armenische Präsident sagte weiter: "Eine diesbezüglich härtere Reaktion, von wem auch immer, von der internationalen Gemeinschaft, einschließlich Deutschlands und der Europäischen Union oder auch der NATO, sollte sich zunächst auf die Türkei richten."
Er denke, dass die Präsenz und die Aktivitäten der Türkei das Gesamtbild "dramatisch verändert" hätten, sagte er der "Bild". Er fügte hinzu, dass die Türkei das Ziel verfolge, Energieressourcen in Aserbaidschan, am Kaspischen Meer und in Zentralasien zu kontrollieren: "In gewisser Weise ist Europa dann auch eine Geisel der Türkei, denn die Türkei wird das Öl und das Gas kontrollieren, was vom Kaspischen Meer in die Europäische Union kommt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur