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Tichanowskaja hofft auf Vermittlung Merkels in Weißrussland

Archivmeldung vom 27.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Errichtet sie eine Diktatur in Deutschland? Bundeskanzlerin Angela Merkel (2020)
Errichtet sie eine Diktatur in Deutschland? Bundeskanzlerin Angela Merkel (2020)

Bild: AN / Eigenes Werk

Die weißrussische Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja setzt in ihrem Kampf für faire und freie Wahlen in ihrem Land auch auf Unterstützung der Bundesregierung. "Ich glaube, dass gerade Angela Merkel das Streben der Weißrussen nach Freiheit und Demokratie sehr gut verstehen kann", sagte sie der "Welt".

Als "mächtigste Frau der Welt" könne Merkel "direkt Kontakt zu Lukaschenko aufnehmen oder zum russischen Präsidenten und die Situation aus ihrer Sicht erklären", sagte Tichanowskaja, die sich derzeit im Exil in Vilnius befindet. "Ich erwarte von Frau Merkel, dass sie die Situation positiv beeinflusst."

Tichanowskaja, deren Mann - ein regimekritischer Blogger - wie so viele andere in einem weißrussischen Gefängnis sitzt, glaubt daran, dass die anhaltenden Proteste der Bevölkerung gegen den vermeintlichen Sieg des Machthabers Alexander Lukaschenko am Ende etwas bewirken werden. Lukaschenko möge vielleicht Macht über den Sicherheitsapparat haben, "aber er hat keine Macht mehr über die einfachen Menschen, diejenigen, die auf die Straße gehen", sagte sie der Zeitung. "Niemand mehr traut ihm, niemand will ihn als Präsidenten sehen. Das heißt, dass er früher oder später abtreten muss. Ich denke, eigentlich weiß auch er selbst das." Beobachter gehen davon aus, dass Tichanowskaja die Wahlen gewonnen hat, auch wenn Lukaschenko behauptet, 80 Prozent der Stimmen erhalten zu haben. Noch einmal will Tichanowskaja allerdings nicht antreten: "Ich verstehe mich als jemanden, der einen Übergang gestaltet." Sie werde dafür sorgen, "dass es zu freien, transparenten Wahlen kommt". Dann werde man sich für einen Präsidenten entscheiden, der länger im Amt bleibe.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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