Zeitung: Schnelle Eingreiftruppe der Nato kommt früher als geplant
Archivmeldung vom 15.11.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der anhaltenden russischen Aggression in Osteuropa will die Nato bereits Anfang 2015 - und damit deutlich früher als geplant - eine neue sogenannte Schnelle Eingreiftruppe aufbauen, um einer Bedrohung von Bündnispartnern innerhalb von wenigen Tagen wirksam entgegentreten zu können. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf hochrangige Nato-Kreise.
Wie die "Welt" weiter meldet, soll die Führung der neuen Eingreiftruppe, die auch "Speerspitze" genannt wird, beim Deutsch-Niederländischen Korps in Münster liegen, das unter dem Kommando des deutschen Generalleutnants Volker Halbauer steht und sich mit mehreren tausend Soldaten im einstelligen Bereich beteiligen wird.
Die Außenminister der 28 Nato-Staaten planten, bereits bei ihrem nächsten Treffen Anfang Dezember in Brüssel die neue Schnelle Eingreiftruppe unter deutscher Führung ins Leben zu rufen. "Das ist ein klares Zeichen an unsere Verbündeten im Osten. Und ein klares Zeichen an Moskau", sagte ein hoher Nato-Vertreter.
Laut "Welt" haben in den vergangenen Monaten neben den Osteuropäern vor allem die USA, Frankreich und Großbritannien darauf gedrängt, ein handfestes Signal an Moskau zu senden und frühzeitig Einsatzbereitschaft gegenüber Moskau zu demonstrieren. Nach derzeitigen internen Erkenntnissen des Verteidigungsbündnisses wird der endgültige Aufbau der neuen Nato-"Speerspitze" frühestens im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein, möglicherweise auch später, schreibt die Zeitung. Damit bis dahin kein Vakuum entsteht, soll darum Anfang 2015 als Überbrückung eine vorläufige Schnelle Eingreiftruppe unter deutscher Führung eingerichtet werden. Dabei können die Landstreitkräfte des Deutsch-Niederländischen Korps bei Bedarf durch Luft- und Marineeinheiten aus Frankreich und Spanien ergänzt werden.
Die neue "Speerspitze" soll nach Angaben der "Welt" im kommenden Jahr vor allem Übungen durchführen und im September 2015 am Nato-Großmanöver "Trident Juncture" in Italien, Spanien und Portugal teilnehmen. Im Ernstfall würde sie aber auch innerhalb von wenigen Tagen in den Nato-Grenzgebieten zu Russland zum Einsatz kommen.
Deutschland führt 2015 turnusgemäß die Landstreitkräfte in der so genannten Nato Response Force (NRF), eine spezielle Eingreiftruppe der Allianz, die 2004 für Krisenfälle eingerichtet wurde. Aus dieser Verwendung heraus, auf die sich die betroffenen Soldaten des Deutsch-Niederländischen Korps seit Monaten intensiv vorbereiten, ergeben sich nun die zusätzlichen Aufgaben im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur