Russisches Militär feuert Warnschüsse in Richtung britischen Zerstörer
Archivmeldung vom 23.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEin britischer Zerstörer ist unerlaubt in russische Gewässer an der Halbinsel Krim eingedrungen – da er nach Warnungen per Funk seinen Kurs nicht geändert hat, wurde dies durch Warnschüsse von einem Patrouillenboot und Warnabwurf von Splittersprengbomben erzwungen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Ein russisches Patrouillenschiff und ein Kampfjet haben Warnschüsse abgegeben, nachdem der britische Zerstörer HMS Defender die Grenze des Landes im Schwarzen Meer verletzt hatte. Der Verteidigungsattaché der britischen Botschaft wurde von Beamten in Moskau einbestellt.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hatte das britische Marineschiff um 11: 52 die russische Grenze überquert und reiste drei Kilometer weit in das Küstenmeer am Kap Fiolent auf der Krim. Die Halbinsel wird vom Vereinigten Königreich nicht als russisches Land anerkannt und für für "illegal besetztes ukrainisches Gebiet" gehalten.
Der Zerstörer wurde im Voraus über den Einsatz von Waffen im Falle einer Verletzung der russischen Staatsgrenze unterrichtet. Eine Reaktion auf die Warnung blieb jedoch aus. Weiterhin meldete der Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums:
Um jeweils 12:06 und 12:08 Uhr führte ein Patrouillenschiff des Grenzdienstes [des FSB] das [angekündigte] Warnschießen aus.
Um 12:19 führte ein [Bodenkampfflugzeug des Typs] Su-24m [der Schwarzmeerflotte] Bomben-Warnabwürfe (4 [Splittersprengbomben des Typs] OFAB-250) auf dem Kurs des Zerstörers HMS Defender durch.
Um 12:23 verließ die HMS Defender unter gemeinsamen Maßnahmen der Schwarzmeerflotte und des Grenzschutzdienstes des Föderalen Sicherheitsdienstes der Russischen Föderation die Grenzen des Territorialmeeres der Russischen Föderation.
Kurz bevor das Verteidigungsministerium den Vorfall publik machte, sagte Russlands oberster Armeechef Waleri Gerassimow auf einer Moskauer Sicherheitskonferenz, dass die Marineaktivitäten der NATO in der Nähe der russischen Grenzen "deutlich zugenommen" hätten: "Schiffe, die mit hochpräzisen Langstreckenraketenwaffen ausgestattet sind, operieren fast permanent im Schwarzen Meer und in der Ostsee", sagte er und nannte die Aktionen "eindeutig provokativ."
Der russische Senator Sergej Tsekow bezeichnete in einem Kommentar gegenüber RIA Novosti die Bewegungen des Kriegsschiffes als "eklatante Verletzung internationaler Normen" und merkte an, dass die Aktionen "einen ernsten Konflikt provozieren könnten." Der erste stellvertretende Sprecher des Staatsrates der Autonomen Republik Krim Jefim Fix kommentierte den Vorfall so: "Sie unterziehen Russland ständig Beißproben, prüfen unsere Wachsamkeit. Ich denke, die Zeit für eine sehr ernsthafte Antwort auf all diese Provokationen ist gekommen."
Die HMS Defender ist ein Luftabwehr-Zerstörer, der 2009 vom Stapel lief und in erster Linie für die Flugabwehr und die Raketenabwehr konzipiert wurde. Derzeit führt er Einsätze im Schwarzen Meer durch. Vor dem jüngsten Zwischenfall lag das Schiff im Rahmen einer Unterzeichnungszeremonie im ukrainischen Hafen von Odessa, an der der britische Minister für Verteidigungsbeschaffung Jeremy Quin und der stellvertretende Verteidigungsminister der Ukraine Alexander Mironyuk teilnahmen. London und Kiew einigten sich darauf, dass Großbritannien Kriegsschiffe an die Ukraine liefert und die Briten dem Land auch beim Bau von Marinestützpunkten im Schwarzen Meer helfen wollen.
Das britische Verteidigungsministerium leugnete in einer vorläufigen Mitteilung auf Twitter unterdessen, dass Warnschüsse auf die HMS Defender abgefeuert wurden. Das Schiff führte "in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht" lediglich eine "unschuldige" Durchfahrt durch ukrainische Hoheitsgewässer durch, so das britische Verteidigungsministerium. Man glaube vielmehr, dass das russische Militär Schießübungen veranstaltet habe: "Wir glauben, dass die Russen eine Schießübung im Schwarzen Meer durchführten und die maritime Gemeinschaft vor ihren Aktivitäten gewarnt haben. Es wurden keine Schüsse auf die HMS Defender abgegeben, und wir erkennen die Behauptung nicht an, dass Bomben in ihren Weg geworfen wurden."
We believe the Russians were undertaking a gunnery exercise in the Black Sea and provided the maritime community with prior-warning of their activity. No shots were directed at HMS Defender and we do not recognise the claim that bombs were dropped in her path. — Ministry of Defence Press Office (@DefenceHQPress) June 23, 2021
Quelle: RT DE