Bundeskanzler gratuliert neuem französischen Premierminister Barnier
Archivmeldung vom 06.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den ehemaligen Brexit-Verhandler Michel Barnier beglückwünscht, nachdem dieser am Donnerstag von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum neuen Premierminister auserkoren worden ist. "Zu Ihrer Ernennung zum Premierminister der Französischen Republik gratuliere ich Ihnen sehr herzlich", schrieb Scholz.
"Unsere beiden Länder sind auf ganz besondere Weise miteinander
verbunden - zwei starke Partner im Herzen Europas. Ich freue mich
darauf, dass unsere Regierungen weiter gemeinsam die
deutsch-französische Freundschaft zum Wohle unserer Länder und Europas
gestalten", so der Kanzler. "Für die vor Ihnen liegenden Aufgaben
wünsche ich Ihnen Kraft und viel Erfolg."
Knapp zwei Monate nach
der Parlamentswahl in Frankreich hatte Macron den früheren EU-Kommissar
Barnier zum neuen Premierminister ernannt. Barnier sei laut
Élysée-Palast beauftragt worden, eine Regierung der Einheit "im Dienste
des Landes und der Franzosen" zu bilden. Diese Ernennung sei nach einem
"beispiellosen Konsultationszyklus" erfolgt, in dessen Verlauf sich der
Präsident vergewissert habe, dass die künftige Regierung die
Voraussetzungen erfüllt, um "so stabil wie möglich" zu sein und die
Chance zu haben, "möglichst viele Menschen zu vereinen", so der
Élysée-Palast weiter.
Ob Barnier aber am Ende tatsächlich eine
stabile Mehrheit im Parlament organisieren kann, ist noch unklar.
Hintergrund ist, dass keine Partei und kein Bündnis bei der Wahl eine
eigene Mehrheit in der Nationalversammlung erreicht hatten. Eine
Regierung unter Führung des Linksbündnisses "Neue Volksfront" (NFP), das
am stärksten abgeschnitten hatte, wollte Macron nicht zulassen.
Das
Linksbündnis scheint Barnier nicht zu unterstützen, sodass ein
Misstrauensvotum droht. "Dem Präsidenten der Republik stehen heute nur
zwei Möglichkeiten zur Verfügung", hieß es in einer Erklärung der
beteiligten Parteien. "Die erste ist eine Regierung der Neuen
Volksfront, die an den Wahlurnen die Nase vorn hatte. Die zweite ist
eine Regierung des Präsidentenlagers, die nur dank eines
stillschweigenden Abkommens mit der extremen Rechten im Amt bleiben
könnte."
Quelle: dts Nachrichtenagentur