Schweiz bietet Ukraine Hilfe bei Bewältigung der Flugzeugtragödie an
Archivmeldung vom 19.07.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserDie Schweiz hat den ukrainischen Behörden angeboten, Expertinnen und Experten zu schicken, die bei der Suche nach der Absturzursache von Flug MH-17 und bei der Identifizierung der Opfer helfen können. Nach Angaben des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten stünden sogenannte Disaster Victim Identification (DVI) Experts für die Opferidentifizierung bereit. Außerdem könne im Bereich Laborarbeit, bei Aviatik-Untersuchungen oder der Sprengstoff-Analyse geholfen werden, hieß es.
Voraussetzung für alle Unterstützungsleistungen sei, dass jeweils eine Einladung der ukrainischen Behörden vorliege und die Sicherheit der Expertinnen und Experten gewährleistet werde. Die Schweiz unterstrich zudem die Notwendigkeit, dass die Untersuchungen von unparteilichen Instanzen geleitet werden. Über den Vorsitz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) koordinieren die Schweizer bereits einige Maßnahmen. Ein OSZE-Team hatte am Freitag nur begrenzten Zugang zu der Unglücksstelle und sich nach kurzer Zeit aus Sicherheitsgründen zurückgezogen. Am Samstag wird ein Ermittlerteam aus Malaysia in Kiew erwartet.
Nach MH-17-Absturz: Ukraine fordert internationale Konsequenzen
Der ukrainische Außenminister Pavolo Klimkin hat die Separatisten und Russland für den mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Passagierjets MH-17 verantwortlich gemacht und eine konsequente Antwort der internationalen Gemeinschaft gefordert. "Wir verurteilen scharf die Aktionen der Terroristen und der Russischen Föderation, die ihnen modernste Waffen liefert", sagte der Minister dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Von ganz entscheidender Wichtigkeit sind Sanktionen. Aber die Aufgabe, vor der wir stehen, ist noch viel größer und dringender. Wir brauchen mutige und konsequente Schritte der internationalen Gemeinschaft. Sie muss der Ukraine helfen, ihre territoriale Integrität zu schützen und den Frieden nach Europa zurückbringen."
Der Flug MH-17 war am Donnerstag in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze mit 298 Menschen an Bord abgestürzt. Die Ukraine und die prorussischen Separatisten werfen sich gegenseitig vor, die Maschine abgeschossen zu haben. Ob die Blackboxen, die in den Trümmern der Maschine der "Malaysian Airlines" in der Ukraine gefunden worden sind, bei der Aufklärung helfen können, ist fraglich. Nach Ansicht des deutschen Luftwaffenoberst Ralph Thiele könnten sie nutzlos sein, da die Insassen des Fluges MH-17 sofort tot gewesen seien. "Es war eine Sekundenangelegenheit. Pilot und Passagiere haben sicher nichts gemerkt", sagte Thiele gegenüber "Focus". Auf der Blackbox werde man vermutlich "normalen Funkverkehr und dann Stille" finden. Seiner Ansicht nach werde man auch nie erfahren, woher die Rakete abgeschossen wurde. Die Ukraine und Russland verfügten beide über die sehr beweglichen Raketenabwehrsysteme, und möglicherweise die Separatisten auch. Sie alle bewegten sich auf einem sehr engen Raum. "Da wird es schwierig zu erkennen, wo genau die Rakete abgeschossen wurde." Thiele führte eine Raketenabwehrtruppe und ist heute Militärberater und Vorsitzender der Politisch-Militärischen Gesellschaft.
Quelle: dts Nachrichtenagentur