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USA prüfen Militärschläge gegen Iran

Archivmeldung vom 28.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Atomstreits mit Iran prüfen die USA nach einem Bericht des "Tagesspiegel" jetzt alle Möglichkeiten, auch militärische, um das Mullah-Regime zum Einlenken zu bewegen. Wie die in Berlin erscheinende Zeitung aus Sicherheitskreisen erfuhr, wurden die westlichen Verbündeten davon in Kenntnis gesetzt, dass Experten der Armee noch einmal die Anlagen ins Auge fassen sollen, die als Ziel von militärischen Schlägen in Frage kommen.

kommen. Wenngleich nicht an eine Invasion gedacht ist, werden einzelne Aktionen wie Luftangriffe nicht ausgeschlossen. Die Planungen hierfür werden gegenwärtig aktualisiert, schreibt das Blatt.

Nato-Partner Türkei hat bereits darüber berichtet, dass die USA sich auch auf die militärische Option vorbereiten. Sie wird wichtig für den Fall, dass alle Versuche europäischer Staaten, insbesondere Deutschlands, scheitern, sich mit dem Mullah-Regime über die Nutzung von Atomkraft zu einigen. Die deutsche, die britische und die französische Regierung haben bereits mehrmals versucht, sowohl die starken Religionsführer als auch den neuen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad davon zu überzeugen, dass ein Verzicht auf einen Ausbau der Kernenergie sich wirtschaftlich für das Land lohnen könnte. Es war verstärkte Industriekooperation angeboten worden.

Die Washingtoner Administration will sich aber offenkundig nicht unabsehbar lange hinhalten lassen, zumal ein Bau der Atombombe nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Die militärische Option, die gezielte Schläge gegen Anlagen vorsehen würde, zu diesem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit zu bringen, soll auch den Druck auf Teheran ein weiteres Mal erhöhen. Der dortigen Regierung soll deutlich werden, dass die USA es ernst meinen mit der Forderung nach einem Verzicht. Das auch deshalb, weil immer wieder Israel vom Mullah-Regime in seiner Existenz bedroht wird und diese Drohung trotz harter Kritik nicht aufgehoben ist. Israels Premier Ariel Scharon hat seine Militärs angewiesen, sich bis Ende März für Angriffe auf Iran vorzubereiten.

Nicht klar ist, ob Russland sich noch einmal in den Atomstreit eingeschaltet hat, um seinen traditionell guten Handelspartner auch bei so genannten sensiblen Gütern zum Nachdenken zu veranlassen. Teheran bestätigte ein Angebot Moskaus, bezeichnete es aber am Dienstag als zu vage. Im Kreis der amerikanischen Verbündeten wird übereinstimmend nicht damit gerechnet, dass Militärschläge in allernächster Zeit bevorstehen. Doch wird andererseits auch der Druck nicht unterschätzt, unter dem auch die USA ihrerseits stehen, eine Lösung im Atomstreit zustande zu bringen.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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