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Litauen fordert Marinekoalition zur Eskortierung von Getreide aus der Ukraine

Archivmeldung vom 24.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Flotte (Symbolbild)
Flotte (Symbolbild)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Litauens Außenminister hat seiner britischen Kollegin vorgeschlagen, eine internationale Marineeskorte einzurichten, um das im Hafen von Odessa gelagerte Getreide exportieren zu können. Die NATO solle sich an dieser humanitären Mission aber besser nicht beteiligen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Gabrielius Landsbergis, der Außenminister Litauens, hat vorgeschlagen, eine internationale Marinekoalition zu bilden, um sicherzustellen, dass Schiffe mit ukrainischem Getreide die Häfen im Schwarzen Meer angesichts der angeblichen Blockade der Küstenlinie verlassen können.

Landsbergis schlug diese Idee bei Gesprächen mit der britischen Außenministerin Liz Truss am Montag in London vor, wie er in einem Interview mit dem Guardian erklärte. Truss hat Berichten zufolge die grundsätzliche Unterstützung Großbritanniens für eine solche Koalition geäußert.

Russland hat bestritten, dass es eine Seeblockade gegen die Ukraine verhängt habe. Moskau bezeichnete die Berichte als Spekulationen und wies darauf hin, dass Kiew selbst logistische Probleme für die Schifffahrt verursacht habe, indem seine eigenen Häfen vermint habe.

Nach Ansicht des litauischen Außenministers sei jedoch "eine Koalition der Willigen – Länder mit bedeutender Seemacht" erforderlich, um die Schifffahrtsrouten im Schwarzen Meer vor Russland zu schützen.

An dieser Marine-Eskorte sollte die NATO jedoch nicht beteiligt sein, so Landsbergis. Er fügte hinzu:

"Dies wäre eine nicht-militärische humanitäre Mission und nicht vergleichbar mit einer Flugverbotszone."

Der Diplomat schlug vor, dass sich nicht nur Großbritannien, sondern auch Länder, die von der Getreideknappheit betroffen sind, einschließlich Ägypten, an der Operation beteiligen. Er betonte:

"Die Zeit ist sehr, sehr knapp. Wir stehen kurz vor einer neuen Ernte, und es gibt keine andere Möglichkeit, das Getreide zu exportieren als über den Schwarzmeerhafen Odessa."

"Wir müssen den bedürftigen Ländern unbedingt zeigen, dass wir bereit sind, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Welt zu ernähren."

Landsbergis vertritt die Ansicht, dass "bei diesem Unterfangen militärische Schiffe oder Flugzeuge oder beides eingesetzt werden, um sicherzustellen, dass die Getreidelieferungen Odessa sicher verlassen und den Bosporus ohne russische Einmischung erreichen können".

Er räumte jedoch ein, dass die Durchführung eines solchen Plans eine Minenräumung in mehreren Gebieten und die Zustimmung der Türkei erfordern würde, die den Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert und die Eskortaktion als Eskalation ansehen könnte.

Dem Guardian zufolge erklärte Truss nach dem Treffen, dass Großbritannien bereit sei, seine Schiffe für die Eskorte zur Verfügung zu stellen, wenn die von Landsbergis angesprochenen Probleme gelöst würden. Die Zeitung zitierte Truss wie folgt:

"Wir müssen uns mit diesem globalen Problem der Lebensmittelsicherheit befassen und Großbritannien arbeitet an einer dringenden Lösung, um das Getreide aus der Ukraine herauszubringen."

Da auf Russland und die Ukraine rund 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte entfallen, hat der Konflikt zwischen den beiden Nationen die Welt an den Rand eines "Wirbelsturms des Hungers und eines Zusammenbruchs des globalen Nahrungsmittelsystems" gebracht, so UN-Generalsekretär António Guterres.

Kremlsprecher Dmitri Peskow stimmte Guterres' Bedenken am Montag zu. Er betonte aber gleichzeitig, dass Russland "nicht die Quelle des Problems ist, das den drohenden Welthunger verursacht. Die Quelle dieses Problems sind diejenigen, die Sanktionen verhängt haben und die Sanktionen selbst".

Er wies darauf hin, dass die ukrainischen Streitkräfte im Schwarzen Meer Seeminen gelegt hätten, die den Schiffsverkehr in diesem Gebiet "praktisch unmöglich" machten.

Peskow zufolge könnte Kiew auch die Eisenbahnverbindungen nutzen, um sein Getreide zu exportieren. Polen schicke Züge mit Waffen in die Ukraine, und "niemand hindert sie daran, mit denselben Zügen Getreide zu exportieren".

Quelle: RT DE

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