Von der Leyen erhält Unterstützung für Ungarn-Boykott
Archivmeldung vom 17.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFür Ihr Vorhaben, keine Mitglieder der Kommission mehr an den informellen Treffen des Europäischen Rates teilnehmen zu lassen, solange Ungarn die Ratspräsidentschaft innehat, erhält Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) parteiübergreifende Unterstützung aus Deutschland: "Gerade im Hinblick auf eine gemeinsame Haltung gegenüber dem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, war das Auftreten von Orbán in Moskau schädlich", sagte der europapolitische Sprecher der Unionsbundestagsfraktion, Gunther Krichbaum dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Die Bundesregierung sollte diesem Beispiel und den Entscheidungen
anderer Länder folgen und nicht auf hochrangiger Ebene zu informellen
Ratssitzungen nach Budapest anreisen."
Zuspruch kommt auch von
den Grünen: Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag, Anton
Hofreiter (Grüne) befürwortet den Schritt der EU- Kommission: "Mit
seinen Alleingängen hat der ungarische Ministerpräsident die
Kompetenzen, die ihm im Rahmen der Ratspräsidentschaft zustehen, weit
überschritten", sagte Hofreiter dem RND. "Es ist die Aufgabe der EU-
Ratspräsidentschaft, die europäischen Regierungen zusammenzuführen,
Interessen auszugleichen und Kompromisse zu erarbeiten. Anstatt dieser
Rolle gerecht zu werden, schlachtet Viktor Orbán die Ratspräsidentschaft
innenpolitisch maximal aus, indem er sich seiner Wählerschaft als
starker Mann präsentieren will. Es ist daher die richtige Entscheidung,
ihm diese Bühne zu nehmen."
Auch der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der SPD, Achim Post, fand deutliche Worte: "Nach
den unsäglichen und völlig unabgestimmten Manövern von Viktor Orbán
finde ich es richtig, dass Frau von der Leyen hier ein klares
Stoppsignal setzt", sagte er dem RND. Nun müsse man schauen, wie Orbán
reagiert und davon weitere Schritte abhängig machen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur