Schäuble lobt die Finanzmärkte
Archivmeldung vom 22.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Leistungskraft der Finanzmärkte gelobt. In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte der Minister, er habe zwar nicht nur die Dauer der Staatsschuldenkrise, sondern auch die "Eigengesetzlichkeit der Finanzmärkte" unterschätzt. Doch bestritt er, sich den Märkten ausgeliefert zu fühlen: "Finanzmärkte klingt ja immer so nach einer negativen Macht. Ohne die Leistungskraft dieser innovativen Märkte hätten wir nicht annähernd die Wohlstandsentwicklung in der Welt, die wir haben."
Zwar hungere immer noch eine Milliarde Menschen, was "eine Schande" sei. Doch beinhalte diese Zahl auch die Tatsache, dass sechs Milliarden Menschen nicht hungerten. "Das wäre ohne das Schwungrad dieser dynamischen Märkte nicht zu schaffen gewesen", äußerte der Minister. Allerdings gebe es auch Kehrseiten. "Und deshalb müssen wir uns fragen, wie wir diese Finanzmärkte regulieren können, ohne dass sie sich durch Übertreibungen selbst zerstören", sagte Schäuble der F.A.S.
Schäuble: Sprachenvielfalt in Europa kein Hindernis für Direktwahl von EU-Präsidenten
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht in der Vielfalt der europäischen Sprachen kein Hindernis für eine zukünftige Direktwahl eines europäischen Präsidenten. "Man kann einander verstehen, ohne die Sprache des anderen perfekt zu sprechen", sagte Schäuble in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Finanzminister glaubt, dass Englisch die Sprache der europäischen Einigung sein werde. Die meisten jüngeren Menschen in Europa verstünden Englisch. "Und in global agierenden Unternehmen wird auch nur noch Englisch gesprochen", sagte der Minister.
Schäuble schätzt sein eigenes Englisch als schlecht ein. "Mir tut jeder leid, der mein Englisch ertragen muss", sagte er. "Aber schlecht gesprochenes Englisch ist schließlich eine der am meisten gesprochenen Sprachen der Welt", fügte er hinzu. Als er noch Bundesinnenminister gewesen sei, habe er einmal vorgeschlagen, die Dolmetscher bei den Sitzungen des Europäischen Rats in Brüssel wegzulassen. Der damalige französische Innenminister Nicolas Sarkozy habe befürchtet, dass die Engländer davon einen Vorteil hätten. "Ich habe ihm entgegnet, dass sie vielmehr einen großen Nachteil hätten, weil wir ihre Sprache zerstören würden", sagte Schäuble der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur