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Tschechischer Präsidentschaftskandidat stellt NATO-Grundprinzip infrage

Archivmeldung vom 23.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Andrej Babiš (2020)
Andrej Babiš (2020)

Foto: Lucie Bartoš
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In einer Fernsehdebatte hat der tschechische Präsidentschaftskandidat Babiš der NATO-Bündnispflicht eine Absage erteilt. Babiš wird gegen den ehemaligen NATO-General Pavel am Samstag in einer Stichwahl antreten. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Der tschechische Präsidentschaftskandidat und ehemalige Regierungschef Andrej Babiš stellt die NATO-Beistandspflicht infrage. Babiš verneinte die Frage, ob er als Präsident im Fall eines Angriffs Soldaten in die baltischen Staaten oder nach Polen senden würde. 

Babiš führte in einer Fernsehdebatte dazu aus:

"Ich will Frieden, ich will keinen Krieg. Und in keinem Fall würde ich unsere Kinder und die Kinder unserer Frauen in einen Krieg schicken."

Diese Äußerung brachte Babiš viel Kritik, aber auch Zustimmung ein. In einem Tweet ruderte Babiš dann allerdings zurück. Er fühle sich falsch verstanden, schreibt er. Er habe nicht die Bündnispflicht infrage stellen wollen. Er wolle sich einfach nicht vorstellen, dass es zum Dritten Weltkrieg kommen könnte. Politiker müssen Frieden anstreben und Krieg verhindern. 

Babiš wird am kommenden Samstag in einer Stichwahl auf den früheren NATO-General Petr Pavel treffen. Dieser widersprach – wie zu erwarten – Babiš. Er sagte:

"Wenn wir Mitglied einer solchen Organisation sind, dann nicht nur, um die Vorteile der kollektiven Sicherheit zu genießen, sondern auch, um selbst etwas beizutragen."

Zwischenzeitlich schaltete sich auch der lettische Außenminister in die Debatte ein. Die Äußerungen Babiš seien nicht verantwortungsvoll gewesen, meinte er. Welchen Beitrag Lettland leisten könne, damit es nicht zu einer Eskalation in Europa kommt, sagte er nicht. Die baltischen Staaten fallen immer wieder mit Provokationen gegenüber Russland auf. Lettland hatte zuletzt den litauischen Staatsbürger und Chefredakteur des russischen Senders Sputnik Litauen, Marat Kasem, festgenommen. Russland verurteilte den Schritt. Litauen verhindert den Transport von Gütern per Bahn von Russland in die russische Exklave Kaliningrad, was von Russland ebenfalls als Provokation aufgefasst wird. 

Eine aktuelle Umfrage sieht Pavel klar vorn. Der kommt auf 58,8 Prozent der Stimmen, während sich 41,2 für Babiš aussprechen. "

Quelle: RT DE

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