Zeitung: Michel Barnier bewirbt sich um Spitzenkandidatur bei EVP
Archivmeldung vom 13.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJean-Claude Juncker erhält Konkurrenz um die Spitzenkandidatur der europäischen Christdemokraten für die Europawahl Ende Mai: Der französische EU-Kommissar Michel Barnier reicht nach Informationen der "Welt" nun offiziell seine Bewerbung ein. Das kündigte er nun in einem Brief an den Chef der Abgeordneten seiner Partei UMP im Europaparlament an: "Ich will Dir heute persönlich meine Kandidatur bestätigen", schreibt Barnier mit Datum vom 13. Februar an Jean-Pierre Audy. Der Brief liegt der "Welt" vor.
Barnier ist damit der erste Spitzenpolitiker, der seine Ambitionen auf die Spitzenkandidatur der Europäischen Volkspartei (EVP) mit einer offiziellen Bewerbung untermauert. Am 7. März will die EVP auf einem Kongress in Dublin ihren Frontmann für den Europawahlkampf küren und damit ihren Kandidaten für den Posten des Präsidenten der EU-Kommission. In dem Brief an seinen Parteifreund Audy umreißt Barnier seine Vorstellungen künftiger europäischer Politik: "In Brüssel mehr Politik machen und weniger Regulierung", schreibt er. "Die Zeit ist gekommen für ein pragmatisches Europa, das auf seine Bürger hört, das seine Werte hochhält und sich auf das Wesentliche konzentriert." B
arnier bilanziert der "Welt" zufolge in dem Brief samt angehängtem zweiseitigen Lebenslauf seine Arbeit als Kommissar für Binnenmarkt und Finanzmarktregulierung. "Wir haben die nötigen Entscheidungen getroffen", lobt er die eigene Partei in dem Brief. "Im Angesicht der Krise waren wir die Partei der Verantwortlichkeit, dort wo andere Rückzug, Nachgiebigkeit oder Nichtstun vorschlugen", schreibt Barnier weiter. Heute beginne Europa die Früchte konservativer Politik zu ernten.
Seit dem heutigen Donnerstag und noch bis 5. März nimmt die EVP Bewerbungsschreiben an. Voraussetzung für eine Kandidatur ist die Unterstützung der eigenen Partei - in Barniers Fall der UMP, bei Juncker seine CSV - sowie die von zwei EVP-Mitgliedsparteien aus einem anderen Land. 850 Delegierte werden beim Kongress wählen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur