Hoyer, FDP: Jede Pressekonferenz, die Ahmadinedschad gibt, stärkt die Zweifler in Russland und China
Archivmeldung vom 11.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWerner Hoyer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP: "Ich bin der Auffassung, dass es legitim ist, darüber nachzudenken, ob Europa - übrigens Europa insgesamt - auf Dauer ein solches System braucht. Aber gegenwärtig geht es darum, alles zu tun, um zu verhindern, dass eine solche Überlegung in Zukunft erforderlich sein wird. Und deswegen bin ich auch der Auffassung, dass Abrüstungspolitik und kluges Verhandeln im Vordergrund stehen muss."
"Der Westen sollte weiter konsequent verhandeln mit dem Iran,
allerdings auch im Weltsicherheitsrat die notwendigen Schritte
weiterhin unternehmen. In einem Punkt irrt Ahmadinedschad glaube ich
schon. Nämlich, dass er sich weiterhin auf Russland und China
verlassen könnte als Nationen, die indirekt zumindest seine Position
wenn nicht unterstützen, so doch schützen. Und das ist vorbei. Jede
Pressekonferenz, die der iranische Präsident gibt, stärkt die
Zweifler in Russland und in China. Und ich glaube, es wird für Iran
im Weltsicherheitsrat zunehmend eng werden. Und deswegen sollte die
Mischung von Entschlossenheit und Besonnenheit auch auf der
europäischen Seite weiter durchgezogen werden."
Kontext:
Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung hat sich erneut für
einen Ausbau des umstrittenen US-Raketenschirms auf europäischem
Boden ausgesprochen. In die Gespräche müssten aber auch die NATO und
Russland einbezogen werden. Angriffe von Staaten "und anderen
Gruppen" seien nicht für alle Zukunft auszuschließen, sagte Jung in
Brüssel. Er sprach sich auch für den Aufbau einer europäischen Armee
aus. Dies sei allerdings noch ein langer Prozess.
Quelle: Pressemitteilung n-tv