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Mehr Kinder überleben

Archivmeldung vom 17.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Die weltweite Kindersterblichkeitsrate geht weiter zurück: Im Vergleich zu 1990 ist die Zahl der Kinder, die ihren fünften Geburtstag nicht erleben, um ein Drittel von jährlich 12,4 Millionen auf 8,1 Millionen (2009) gesunken. 1990 lag die Kindersterblichkeitsrate bei 89 Kindern von 1.000 Lebendgeburten; 2009 waren es 60 von 1.000. Das ist das Ergebnis einer neuen Schätzung der Vereinten Nationen, die UNICEF heute weltweit veröffentlicht.

Die gute Nachricht ist, dass den neuen Schätzungen zufolge weltweit jeden Tag 12.000 Kinder weniger sterben als noch 1990. Dennoch geht die stille Tragödie in den ärmsten Ländern der Welt weiter. Jeden Tag sterben nach wie vor rund 22.000 Kinder unter fünf Jahren, etwa 70 Prozent davon bereits in ihrem ersten Lebensjahr. Haupttodesursachen sind vermeidbare oder behandelbare Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung.

Am kommenden Montag beginnt in New York der Millenniumsgipfel der Vereinten Nationen. Die Regierungen hatten in einem Aktionsplan versprochen, die Kindersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um zwei Drittel gegenüber dem Wert von 1990 zu senken.

Die Todesfälle von Kindern sind weltweit sehr ungleich verteilt. Rund die Hälfte entfiel im Jahr 2009 auf nur fünf Länder: Indien, Nigeria, die Demokratische Republik Kongo, Pakistan und China. Kinder aus den ärmsten Bevölkerungsgruppen und Kinder in ländlichen Gebieten tragen das höchste Risiko.

Am schlechtesten sind die Überlebenschancen nach wie vor im südlichen Afrika, wo eines von acht Kindern vor seinem fünften Geburtstag stirbt; in Südasien überlebt eines von 14 Kinder nicht.

Obwohl die Kindersterblichkeitsrate zwischen 1990 und 2009 schneller zurückgegangen ist als im Jahrzehnt davor, sinkt sie noch lange nicht schnell genug. Vor allem im südlichen Afrika, in Südasien und in Ozeanien kann mit der aktuellen Entwicklung das Millenniumsziel Nummer 4, die Kindersterblichkeit bis 2015 um zwei Drittel zu senken, nicht erreicht werden.

Die neuen Schätzungen werden von den Vereinten Nationen im Bericht "Levels & Trends in Child Mortality" veröffentlicht. Die Studie wurde in Zusammenarbeit von verschiedenen UN-Organisationen (der "Inter-agency Group for Child Mortality Estimation, IGME) und unter Einbeziehung von unabhängigen Experten erarbeitet.

Quelle: UNICEF

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