Wieder schwere Kämpfe in Mogadischu
Archivmeldung vom 17.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWegen erneut massiv aufgeflammter Kämpfe zwischen den somalischen Regierungstruppen und den islamistischen Shabaab-Milizen musste das SOS-Kinderdorf und die SOS-Klinik in Mogadischu evakuiert werden. "Uns flogen buchstäblich die Granaten um die Ohren, einige schlugen im Kinderdorf ein", teilte Ahmed Ibrahim, Leiter der SOS-Kinderdörfer Somalia mit. Die Kinder und Mitarbeiter der SOS-Einrichtungen konnten unverletzt in eine sicherere Gegend 13 Kilometer außerhalb von Mogadischu gebracht werden.
"Alle sind in Sicherheit", berichtete Ibrahim. Nur in der Klinik seien ein paar Mitarbeiter zurückgeblieben, die sich um Schwerstkranke kümmern, die man nicht habe verlegen können. Das restliche Klinikpersonal wurde ins größte Flüchtlingslager in Mogadischu gebracht, wo die SOS-Kinderdörfer bereits geraume Zeit medizinische Hilfe leisten. Die Klinik sei unbeschadet geblieben, im Kinderdorf wurden Dächer und das Büro-Gebäude beschädigt.
Die Kinder, Mütter und Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfs wurden in Übergangshäuser gebracht, die schon vor einem Jahr in sicherer Umgebung aufgestellt worden waren. Es sind fünf Wellblechhütten, in denen jetzt je zwei SOS-Mütter mit insgesamt rund 15 Kindern wohnen.
"Eigentlich werden wir normalerweise nicht beschossen, da wir unparteiisch sind. Aber jetzt ist die Situation außer Kontrolle", sagte Ibrahim. "Die Regierungstruppen rücken immer stärker vor, stoßen aber auf erbitterte Gegenwehr von Widerstandsnestern, die die Shabaab bei ihrem Rückzug Anfang des Monats zurückgelassen haben. Derzeit gingen die gegnerischen Parteien mit schweren Waffen wie Granaten und Flugabwehrgeschützen aufeinander los.
Die Nothilfe, die die SOS-Kinderdörfer in den Flüchtlingscamps leisten, sieht Ibrahim trotz der schweren Kämpfe "derzeit noch nicht bedroht". Allerdings werde die Situation ständig überprüft und man sei in stetem Kontakt mit der somalischen Übergangsregierung. Diese hätte versprochen, dass den Kindern, den Mitarbeitern, dem Kinderdorf und der Klinik nichts passieren werde.
Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)