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Zyperns Finanzminister kritisiert Bankenabgabe

Archivmeldung vom 10.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: J. Scholz  / pixelio.de
Bild: J. Scholz / pixelio.de

Der zyprische Finanzminister Charis Georgiadis hat sich kritisch zu den Konditionen des kürzlich geschnürten Rettungspakets für sein Land geäußert. Insbesondere die Zwangsabgabe auf Bankeinlagen über 100.000 Euro, mit der die Bankkunden an der Rekapitalisierung der Institute beteiligt werden, hält Georgiadis für problematisch: "Es war eine bedauerliche Entscheidung, nicht nur für Zypern, das nun den Preis zahlen muss, sondern für Europa insgesamt", sagte der Finanzminister in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

Durch den Einlagen-Haircut sei das Vertrauen der Menschen in die Banken erschüttert worden. "Man wird in Zukunft sehen, ob es eine weiser Beschluss war", sagte Georgiadis. Der Minister sieht sein Land vor einer "Schocktherapie von enormen Dimensionen", die zu einer tiefen Rezession führen werde. "Dieses Programm war nicht unsere Entscheidung, wir hatten keine Wahl", sagte Georgiadis dem "Handelsblatt". "Aber ich halte nichts davon, jetzt zurückzublicken und Entscheidungen zu kritisieren, die ich ohnehin nicht ändern kann", so der Minister. Stattdessen wolle er sich darauf konzentrieren, sein Land nach vorn zu bringen und der Wirtschaft Wachstumsimpulse zu geben. Trotz der Bankenabgabe, die vor allem viele russische, britische und libanesische Anleger hart trifft, sieht Georgiadis für Zypern eine Zukunft als Finanzplatz: "Die Finanzbranche wird künftig wahrscheinlich kleiner sein, aber dafür auf solideren Fundamenten stehen, besser reguliert sein und ohne die Exzesse, die für die heutigen Probleme verantwortlich sind."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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