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Grüne wegen Kritik an Deutschland in Südeuropa besorgt

Archivmeldung vom 28.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Manuel Sarrazin
Manuel Sarrazin

Foto: User:Church of emacs
Lizenz: CC-BY-SA-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Politiker der Grünen haben sich besorgt über die zum Teil heftige Kritik in Südeuropa, insbesondere in Zypern, an der deutschen Krisenpolitik gezeigt und vor den Folgen gewarnt. "Mir bereitet es Sorgen, wie leicht sich in der Krise nationale Ressentiments schüren lassen. Teils zu Unrecht, weil die zyprische Wirtschaftskrise weitestgehend hausgemacht ist, was viele Zyprer auch genauso sehen", sagte der europapolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Manuel Sarrazin, "Handelsblatt-Online".

"Teils sei das aber auch die unschöne Reaktion für einen Politikstil und eine innenpolitisch scharfgemachte Debatte in Deutschland, die es zum Allgemeingut gemacht hat, populistisch übereinander herzuziehen, ein falsches Bild von der Insel zu erzeugen und die existenziellen Sorgen der Menschen nicht zu erwähnen." Ebenso wäre es aus Sicht Sarrazins "verheerend, wenn Politik und Medien in Zypern nun Legenden über die Rolle Deutschlands verbreiten, die der Freundschaft beider Länder schaden". In Deutschland und auf Zypern müsse vielmehr für mehr gegenseitiges Verständnis und Respekt geworben werden. "Politik und Medien müssen sich dabei ihrer Verantwortung bewusst sein." Die Chefhaushälterin der Grünen-Bundestagsfraktion, Priska Hinz, forderte die Bundesregierung auf, sich für EU-Aufbauhilfe für Zypern einzusetzen. "Die Bundesregierung muss jetzt deutlich machen, dass sie gemeinsam mit der EU eine wirtschaftliche Perspektive in Zypern unterstützt", sagte Hinz "Handelsblatt-Online".

Zugleich verteidigte sie die zyprische Kritik an Deutschland und seiner Partner. "Natürlich sind manche Schmähungen unter der Gürtellinie, aber Diskurs und Kritik gehören zur freien Meinungsäußerung dazu", sagte sie. Deutschland habe aufgrund seiner ökonomischen Stärke eine "besondere Rolle" in der europäischen Politik. "Daher ist es auch an der Bundesregierung, ihre Schritte in der Euro-Politik nach außen zu vertreten." Insbesondere die Zustimmung zur Einlagenbeteiligung unter 20.000 Euro am Rettungspaket für Zypern sei ein Fehler gewesen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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