Schattenwirtschaftsexperte Schneider: Bargeldbegrenzung nutzlos, um Kriminalität und Terrorismus einzudämmen
Archivmeldung vom 16.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Ökonom Friedrich Schneider glaubt nicht daran, dass eine Begrenzung der Barzahlung ein wirksames Mittel ist, um Schattenwirtschaft, organisierte Kriminalität oder Terrorismus einzudämmen. Schaffe man selbst das Bargeld ab, so stiegen lediglich die Transaktionskosten, was "zu einem bescheidenen Rückgang der Schattenwirtschaft von lediglich zwei bis drei Prozent und der Kriminalität von ein bis zwei Prozent führt", schreibt Schneider in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Linz, der selbst Studien zur Schattenwirtschaft und organisierten Kriminalität erarbeitet hat, sieht in einer Diskussion um eine Bargeldbeschränkung keine Ursachenbekämpfung bei Schwarzarbeit und organisierter Kriminalität. Auch terroristische Aktivitäten wie bei den Pariser Anschlägen könnten mit einer eingeschränkten Bargeldbezahlung nicht unterbunden werden - weil dafür keine großen Geldbeträge notwendig seien. Die meisten Aktivitäten zur Vorbereitung von Anschlägen würden "ganz legal und meistens bargeldlos durchgeführt", so Schneider.
Quelle: neues deutschland (ots)