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Reporter ohne Grenzen begrüßt Freilassung von Golunow in Moskau

Archivmeldung vom 12.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" ist erleichtert darüber, dass alle Anschuldigungen gegen den Investigativ-Journalisten Iwan Golunow in Moskau fallen gelassen wurden. "An Golunows Unschuld bestand für uns kein Zweifel, wir freuen uns sehr, dass er wieder frei ist", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.

"Entscheidend ist jetzt, dass die Verantwortlichen für seine Festnahme gefunden werden und die Ermittlungen nicht im Sande verlaufen, sobald die internationale Aufmerksamkeit für den Fall nachlässt." Der russische Innenminister Wladimir Kolokolzew sprach am Dienstagnachmittag von einem Mangel an Beweisen in dem Fall und kündigte an, zwei leitende Polizeibeamte der Stadt zu entlassen. Der Hausarrest gegen den Journalisten werde aufgehoben und das staatliche Ermittlungskomitee werde den Fall untersuchen.

Golunows Festnahme hatte zu einer Welle der Solidarität geführt: Mehrere Wirtschaftszeitungen in Russland erschienen am Montag mit identischer Titelseite, auf der in großen Buchstaben stand: "Wir sind Iwan Golunow". Außerdem hatten fast 4.000 Journalisten am Freitag in einem offenen Brief die Freilassung ihres Kollegen gefordert und eine Petition, die die Freilassung des Journalisten forderte, war bis Dienstagabend von rund 180.000 Menschen unterzeichnet worden. Iwan Golunow war am Donnerstag in der Moskauer Innenstadt auf dem Weg zum Gespräch mit einem Informanten festgenommen worden. Die Polizei behauptete, im Rucksack des 36-Jährigen und in dessen Wohnung Kokain und die Partydroge Mephedron gefunden zu haben. Er wurde unter dem Vorwurf festgehalten, Drogenhandel in großem Stil vorbereitet zu haben - dafür drohen in Russland bis zu 20 Jahre Haft.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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