Mehr Selbstmorde in Japan durch Pandemie nach jahrelangem Abwärtstrend
Archivmeldung vom 22.01.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDie Zahl der Selbsttötungen in Japan ist 2020 laut einem Medienbericht von Freitag zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt wieder deutlich angestiegen. Die Corona-Pandemie soll dabei ein entscheidender Umstand gewesen sein. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Das japanische Gesundheitsministerium teilte mit, dass nach vorläufigen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 20.919 Menschen durch Selbstmord gestorben seien, was ein Anstieg von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde, berichtete die Zeitung „The Japan Times“. Dabei habe es im gleichen Zeitraum 3460 Covid-19-Tote gegeben.
„Der Anstieg der Selbstmorde in Japan war ein wichtiges Ereignis und ich denke, es war ein großer Wendepunkt“, sagte Michiko Ueda, Assistenzprofessor an der Waseda-Universität in Tokio. Dabei sei das Coronavirus definitiv ein wichtiger Faktor gewesen. Es sei möglich, dass die Zahlen in diesem Jahr wieder steigen würden.
Experten für psychische Gesundheit auf der ganzen Welt hätten davor gewarnt, dass die Selbstmordrate während der Corona-Pandemie aufgrund verschiedener Faktoren wie wirtschaftlicher Not, Stress und häuslicher Gewalt steigen könnte, schrieb das Blatt.
Im Dezember war berichtet worden, dass die Zahl der Todesfälle durch Coronavirus in Japan seit dem Ausbruch der Pandemie die Anzahl der Selbstmorde in einem Herbstmonat nicht überstiegen habe. Allein im Oktober 2020 hatten 2153 Menschen Selbstmord begangen.
Dabei verzeichnete das Land im Januar 2020 die niedrigste Zahl von Selbsttötungen seit 40 Jahren. Im Jahr 2019 stellten die japanischen Behörden 19.959 Selbstmorde fest, vier Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl habe zum ersten Mal weniger als 20.000 Menschen betragen und den Mindestrekord von 1981 – 20.434 Menschen – gebrochen, hieß es damals."
Quelle: SNA News (Deutschland)