LINKE-Politiker Modrow: Beide koreanische Staaten brauchen Abrüstung
Archivmeldung vom 19.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer LINKE-Politiker Hans Modrow hat sich für eine militärische Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel ausgesprochen. Wenn der nordkoreanische Staatschef auf die Atomwaffen verzichten solle, müssten aber auch die 35.000 in Südkorea stationierten US-Soldaten das Land verlassen, sagte Modrow im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland". Modrow, der 1989/90 Ministerpräsident der DDR war, führte kürzlich politische Gespräche über den Korea-Konflikt in Pjöngjang, Seoul und Peking.
Über eine solche Abrüstung müsse es einen Vertrag geben, die Interessen der Großmächte USA, China, Russland und Japan müssten berücksichtigt werden. Nach Einschätzung Modrows hat Südkorea kein Interesse an schärferen Sanktionen gegen den Norden. Im Gegenteil, der Süden engagiere sich für ein Zurückfahren der Sanktionen. "Denn wenn sich ein reicherer Süden mit einem Armenhaus im Norden vereinigen würde, wären das schwere Lasten. Kann man die aber vorher abbauen oder wenigstens reduzieren, dann dient das der Wiedervereinigung", so Modrow.
Quelle: neues deutschland (ots)