AfD-Abgeordneter tritt Honorarprofessur in Russland an
Archivmeldung vom 09.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer neue außenpolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Matthias Moosdorf, ist seit September Honorarprofessor in Russland. Der Cellist wird neben seinem Mandat im Bundestag gegen Bezahlung an der international bekannten Moskauer Gnessin-Musikhochschule unterrichten, wie das Nachrichtenportal T-Online berichtet. Die Schule soll dem Kreml nahestehen und auch in Kriegszeiten seine Positionen nach außen vertreten.
Er wolle ein "Zeichen der Verständigung" senden, sagte Moosdorf
T-Online. "Musik kennt keine ideologischen Grenzen." Im September sei er
drei Tage in Moskau gewesen und habe dort "eine Art Antrittsvorlesung"
an der Gnessin-Akademie gehalten.
Wie hoch die Stelle konkret
vergütet wird, ist laut Moosdorf noch nicht klar. "Die Ausgestaltung des
weiteren Vertrages ist noch offen, richtet sich aber nach international
völlig üblichen Honoraren", so Moosdorf. Er beabsichtige "einmal im
Vierteljahr mehrere Tage" in Moskau Ensembles in Kammermusik zu
unterrichten.
Die Moskauer Gnessin-Akademie gilt in
Klassikkreisen als Kaderschmiede. Sie machte im Frühjahr 2022
Schlagzeilen wegen Kriegspropaganda. Für Moosdorf ist das kein
Hindernis. "Eine politische Ausrichtung der Gnessin-Akademie kann ich
nicht erkennen", sagte er T-Online. "Sie interessiert mich auch nicht."
Seine Tätigkeit gelte "ausschließlich der Musik als weltweiter Sprache
der Versöhnung und Verständigung".
Moosdorf ist außenpolitischer
Sprecher seiner Fraktion und Leiter des Arbeitskreises Außen in der AfD,
der sich prorussisch ausrichtet. Er folgte in diesem Jahr in beiden
Positionen auf Petr Bystron, gegen den wegen des Verdachts auf
Geldwäsche und Bestechlichkeit ermittelt wird. Er soll Medienberichten
zufolge Geld vom prorussischen Desinformations-Netzwerk "Voice of
Europe" erhalten haben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur