Massaker an Migranten aus Guatemala
Archivmeldung vom 29.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDie Christliche Initiative Romero (CIR) verurteilt das Massaker an 19 Migranten aus Guatemala, die im mexikanischen Tamaulipas erschossen und verbrannt aufgefunden worden sind, und fordert eine umfassende Aufklärung. Der entsetzliche Fall verdeutlicht einmal mehr, dass die Regierungen der von Migration aus Mittelamerika betroffenen Länder nicht genug tun, um die Menschenrechte von Migranten zu schützen.
Mit Entsetzen reagiert die Nichtregierungsorganisation, die sich seit 1981 für Arbeits- und Menschenrechte in Mittelamerika einsetzt, auf die grausame Ermordung von 19 Jugendlichen, die auf ihrem Weg von Guatemala in die USA in die Hände des organisierten Verbrechens gerieten. Ihre Überreste wurden vor einer Woche in einem ausgebrannten Geländewagen gefunden.
"Nach Informationen unserer guatemaltekischen Partnerorganisation MTC wurden die Jugendlichen aus dem Bezirk San Marcos Opfer einer Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Banden", sagt Thorsten Moll, CIR-Referent für Klimagerechtigkeit. "Was ihnen widerfahren ist, belegt: Voraussetzungen für sichere Migration sind in Mittelamerika nicht gegeben. Von einer Umsetzung der Ziele aus dem Globalen Migrationspakt der Vereinten Nationen - wie der Bekämpfung von Menschenhandel und der Gewährleistung geordneter Zuwanderungswege - sind wir weit entfernt. Im Gegenteil: Durch die Militarisierung der Grenzen werden Migranten kriminalisiert und sichere Migrationsrouten geschlossen. So werden Menschen direkt in die Hände krimineller Banden getrieben." Migranten aus Mittelamerika werden auf ihrem Weg Richtung USA regelmäßig von Drogenkartellen, Vertreter*innen von Migrationsbehörden sowie korrupten Polizeikräften bedroht, beraubt, entführt, erpresst oder ermordet.
Die Christliche Initiative Romero kritisiert den fehlenden Schutz der Menschenrechte von Migranten, der sich kurz vor dem Fund der 19 Leichen bereits in der gewaltsamen Auflösung einer Migrationskarawane aus Honduras in Guatemala zeigte, scharf: "Die Menschen fliehen unter gefährlichsten Bedingungen vor Armut, Perspektivlosigkeit und den hohen Gewaltraten in ihren Ländern. Eine immer größere Rolle spielen auch die in Mittelamerika bereits jetzt verheerenden Folgen des Klimawandels. Statt eine Politik der Abschreckung zu betreiben, müssen die Regierungen Mittelamerikas, Mexikos und der USA Fluchtursachen bekämpfen sowie das Recht auf Migration umsetzen", sagt Thorsten Moll.
Quelle: Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) (ots)