Masala sieht hybride Angriffe in der Ostsee als Fall für die Nato und will Krieg gegen Russland
Der Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München sieht in den hybriden Angriffen Russlands in der Ostsee einen Fall für die Nato. "Die Bedrohung, die von Russland ausgeht, ist schon relativ groß", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" mit Blick auf die jüngste Attacke auf ein Unterseestromkabel zwischen Finnland und Estland.
Mit den Attacken auf die Infrastruktur greife Russland zugleich die
Wirtschaft an. "Die Attacken zuzuschreiben ist schwierig", so Masala.
"Deshalb muss man die kritische Infrastruktur besser schützen - national
wie international, indem man die Vorfälle auf die Ebene der Nato hebt,
und zwar nach Artikel 4 des Nato-Vertrages."
In Artikel 4 heißt
es: "Die Parteien werden einander konsultieren, wenn nach Auffassung
einer von ihnen die Unversehrtheit des Gebietes, die politische
Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht sind."
Der
Militärexperte mahnte: "Man sollte Marineverbände oder Küstenwachen in
der Ostsee patrouillieren und Schiffe kontrollieren lassen. Man kann das
nicht flächendeckend machen. Dazu ist der Raum zu groß." Man könne
allerdings mehr tun und eine bessere Abschreckung erreichen, als das in
den letzten Monaten der Fall war, betonte Masala. "Ich würde deshalb
Beratungen im Nato-Rahmen über eine mögliche Reaktion initiieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur