Medizinethikerin Christiane Woopen kritisiert Geburt des ersten genomeditierten Babys in China
Archivmeldung vom 26.11.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Medizinethikerin Christiane Woopen fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf, nachdem in China die ersten genomeditierten Babys zur Welt gekommen sein sollen,. "Mit den Nachrichten aus China über die Geburt geneditierter Kinder, egal ob sie stimmen oder nicht, hören wir den endgültigen Weckruf für die internationale Gemeinschaft, die Integrität und Glaubwürdigkeit der Wissenschaft angesichts ihrer grundstürzenden Auswirkungen auf die Menschheit zu garantieren", sagte Woopen dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Unabhängig davon, wie man genverändernde Eingriffe am menschlichen Embryo zum Zwecke der Forschung bewertet, hält es die überwältigende Mehrheit der Forscher schon aus wissenschaftsethischen Gründen für unverantwortlich zum jetzigen Zeitpunkt mit CRISPR veränderte Embryonen für die Fortpflanzung zu verwenden. Noch viel zu unklar sind die damit verbundenen Risiken für das geborene Kind und die nachfolgenden Generationen", erklärte die Kölner Wissenschaftlerin. Darüber hinaus verstoße ein solcher Eingriff in das embryonale Genom im Rahmen der Fortpflanzung gegen internationale Menschenrechtsdokumente. "Die chinesischen Forscher haben Menschenrechte verletzt und der Vertrauenswürdigkeit der Wissenschaft schweren Schaden zugefügt. Das sollte die internationale Gemeinschaft nicht dulden", sagte Woopen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)