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Wirtschaftsweise warnt vor Weimarer Verhältnissen in Europa

Archivmeldung vom 28.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat nach dem Erfolg von Silvio Berlusconi bei den Wahlen in Italien vor Weimarer Verhältnissen in Europa gewarnt. "Eine überzogene Sparpolitik destabilisiert die Demokratie. Wir haben das in Deutschland in der Weimarer Zeit unter Reichskanzler Brüning erlebt", sagte Bofinger der "Rheinischen Post". "Das italienische Wahlergebnis ist deshalb ein Warnsignal, das man nicht übersehen sollte", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR).

Es sei "nicht überraschend, dass Bürger für Populisten und Extremisten anfällig werden, wenn die Wirtschaft immer mehr einbricht und die Arbeitslosigkeit steigt, ohne dass ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar ist", sagte Bofinger. "Wenn man daran festhält, dass die Südländer trotz Rezession immer neue Sparprogramme auflegen, muss man sich nicht wundern, dass die etablierten Parteien immer mehr an Zustimmung verlieren."

Die Spar- und Deflationspolitik in den frühen 1930er-Jahren unter Reichskanzler Heinrich Brüning gilt heute als eine der Ursachen für den Zusammenbruch der ersten deutschen Demokratie in der Weimarer Republik.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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