Bangladesch: Rücktritt von Sheikh Hasina gefordert - 59 Tote
Archivmeldung vom 05.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn Bangladesch sind bei neuen Zusammenstößen zwischen Polizei und Regierungsgegnern mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch 13 Polizisten, die ums Leben kamen, als über tausend Menschen eine Polizeistation im Bezirk Sirajganj angriffen. Im ganzen Land wurden weitere Todesfälle und Verlezte gemeldet, darunter in den nördlichen Distrikten Bogra, Pabna und Rangpur.
Am Sonntag versammelten sich in der Hauptstadt Dhaka wieder zahlreiche
Protestler, die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein, um eine
nächtliche Ausgangssperre durchzusetzen. Rund 200 Menschen wurden
verletzt, auf Bildern waren brennenden Barrikaden zu sehen.
Am
Sonntag sagte Bangladeschs Justizminister Anisul Huq der BBC, die
Behörden zeigten "Zurückhaltung". "Wenn wir keine Zurückhaltung gezeigt
hätten, hätte es ein Blutbad gegeben. Ich schätze, unsere Geduld hat
Grenzen", sagte er. In der Hauptstadt Dhaka wurde mittlerweile der
Internetzugang für Mobilgeräte gesperrt, in der Hoffnung, die
Koordination der Proteste zu erschweren.
Insgesamt sollen bei den
seit Wochen andauernden Protesten schon mehr als 200 Menschen getötet
worden sein, viele von ihnen wurden von der Polizei erschossen, rund
10.000 Menschen wurden festgenommen. Die den Unruhen vorangehenden
Proteste waren von Studenten organisiert worden, die ursprünglich
forderten, Quoten im öffentlichen Dienst abzuschaffen, die Verwandten
der Veteranen des Unabhängigkeitskriegs Bangladeschs gegen Pakistan im
Jahr 1971 zu Gute kommen. Der Großteil der Quote wurde von der Regierung
mittlerweile zurückgefahren, jetzt wird aber Gerechtigkeit für die bei
den Protesten Getöteten und Verletzten und der Rücktritt der
Premierministerin Hasina Wajed gefordert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur