Wissmann: Trump soll industriellen Sektor in den USA stärken
Archivmeldung vom 09.01.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie harten Ansagen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump an Ford oder Toyota haben die deutsche Autoindustrie aufgeschreckt. Matthias Wissmann, Präsident des Autoverbandes VDA, fordert deshalb die künftige US-Regierung auf, von der bisherigen Industriepolitik nicht abzuweichen: "Die US-Administration hat sich stets für die Automobilindustrie eingesetzt, besonders während der Krisenjahre 2009/2010", sagte Wissmann dem "Handelsblatt".
Die deutsche Autoindustrie gehe davon aus, dass sich die neue Regierung auch das Ziel setze, den industriellen Sektor in den USA zu stärken. "Dazu gehören auch die Standorte der deutschen Hersteller und Zulieferer mit ihren vielen Beschäftigten", sagte Wissmann. Für die USA wie für Deutschland sei die Automobilindustrie eine Schlüsselbranche. "Sie ist in beiden Ländern der industrielle Kern mit hoher Innovationskraft".
In der Wirtschaftspolitik Trumps sieht Wissmann kurzfristig gute Chancen für die Autoindustrie: "Wenn Trump seine angekündigten Infrastrukturprogramme und Steuererleichterungen umsetzt, wird das zumindest kurzfristig eine positive Wirkung auf die Binnenkonjunktur entfalten und damit auch auf die Nachfrage nach neuen Autos", sagte der VDA-Chef.
Standortentscheidungen der deutschen Autobauer würden laut Wissmann unter langfristigen Gesichtspunkten getroffen. Doch "natürlich kommt es immer auf die Rahmenbedingungen an. Dazu gehören Steuern, Abgaben, Energiekosten, aber auch der freie Warenhandel".
Von verbesserten Handelsbedingungen zwischen Europa und den USA könnten beide Seiten eigentlich nur profitieren Wissmann betonte, die USA seien nicht nur ein großer Absatzmarkt, sondern inzwischen der zweitgrößte internationaler Produktionsstandort.
Quelle: dts Nachrichtenagentur