Fall Akhanli: Lambsdorff fordert Konsequenzen für Interpol
Archivmeldung vom 22.08.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach der Festnahme des Schriftstellers Dogan Akhanli auf Betreiben der Türkei hat der Vizepräsident des EU-Parlaments, Alexander Graf Lambsdorff (FDP), Konsequenzen für die internationale Polizeibehörde Interpol gefordert. "Es kann nicht sein, dass mithilfe von Interpol unbescholtene Bürger ungeprüft zu Verbrechern gestempelt und inhaftiert werden, nur weil ein autoritäres Regime wie die Türkei das gerade für angezeigt hält", sagte Lambsdorff der "Welt".
Der FDP-Politiker forderte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) auf, sich in den Fall einzuschalten: "Wo ist eigentlich Bundesinnenminister de Maiziere in dieser heiklen Angelegenheit? Er muss sich einschalten und dringend dafür zu sorgen, dass die internen Abläufe bei Interpol so verändert werden, dass es nicht zu Missbrauch wie im Fall Akhanli kommt."
Die Verhaftung von Akhanli sei ein weiterer aggressiver Akt der türkischen Regierung gegenüber Deutschland gewesen, sagte Lambsdorff. "Die Unionsparteien und die SPD sollten die Konsequenzen daraus ziehen und die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei endlich beenden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur