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EU-Kommissar fordert europäische Gesundheitsunion

Archivmeldung vom 04.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. Bild: Xavier Häpe / wikipedia.org
Flaggen vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. Bild: Xavier Häpe / wikipedia.org

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, die Schaffung einer europäischen Gesundheitsunion gefordert. "Wir sollten aus der Pandemie lernen. Zu diesen Lehren gehört ganz klar die Schaffung einer Gesundheitsunion", sagte Lenarčič dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Es gebe auch schon einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission, sagte der aus Slowenien stammende Kommissar: "Der zielt ausdrücklich nicht darauf ab, den Mitgliedsstaaten Zuständigkeiten wegzunehmen und nach Brüssel zu verlagern." Vielmehr solle "gemeinsames Handeln in Krisensituationen gefördert" werden. Dazu müssten etwa die Europäische Arzneimittelagentur EMA und die Europäische Seuchenschutzbehörde ECDC besser ausgestattet werden.

"Die Behörde ECDC zum Beispiel darf bis heute nicht einmal Empfehlungen abgeben. Das muss sich ändern. Das ist doch sinnvoll. Dagegen kann doch niemand etwas haben", sagte Lenarčič. Der EU-Kommissar verteidigte auch die EU-weite Zulassung von Corona-Impfstoffen durch die EMA. Die Behörde in Amsterdam arbeite in solchen Verfahren mit Experten aus allen Mitgliedsstaaten zusammen. "Wenn man so will, sind 27 Expertenteams plus die EMA mit der Sache beschäftigt", sagte Lenarčič: "Das ist doch besser und vor allem sicherer als eine Notzulassung in einem einzelnen Land." Der europäische Weg fördere "das Vertrauen der Menschen in den Impfstoff". Dieses Vertrauen brauche man, damit sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen und man so schnell wie möglich wieder zu der Normalität zurückkehren könne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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