Tibet Initiative Deutschland empfängt verzweifelte Hilferufe
Archivmeldung vom 25.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLaut einer Mitteilung der Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) vom 23. März befürchtet man angesichts des Vorgehens der chinesischen Behörden in Tibet eine humanitäre Katastrophe. Darauf deuten Hilferufe aus den großen Klöstern Tibets hin, welche die TID in der nordindischen Exilhauptstadt erreichten.
Sie fordert die umgehende Entsendung von Helfern des Internationalen Roten Kreuzes und von internationalen Beobachtern.
Die TID erfuhr über einen Vertrauensmann, der noch über telefonische Kontakte nach Tibet verfügt, dass die großen Klöster Zentraltibets - Drepung, Ganden und Sera - von der Wasser- und Lebensmittelversorgung abgeschnitten wurden. "Hier droht eine humanitäre Katastrophe, da den Mönchen auch ein Verlassen der Klöster verweigert wird", so Wolfgang Grader, Vorstandsvorsitzender der TID, im nordindischen Dharamsala. Laut Informationen der tibetischen Regierung im Exil wird zudem Tibetern, die im Zuge der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste verletzt wurden, eine medizinische Behandlung verwehrt. Krankenhäusern und Ärzten sei bei Strafe verboten, Tibeter medizinisch zu versorgen. Grader weiter: "Die Neuigkeiten, die uns trotz der faktischen Nachrichtensperre aus Tibet erreichen, zeigen, dass die chinesische Regierung auch vor grausamsten Mitteln nicht zurückschreckt, um drohende weitere Proteste bereits im Keim zu ersticken. Die internationale Gemeinschaft muss hier unverzüglich eingreifen."
Während
die Proteste und Demonstrationen vor allem im Osten Tibets nach wie vor
anhalten, ist die Situation in Lhasa Quellen tibetischer
Exilorganisationen zufolge von massiver Polizei- und Militärpräsenz
sowie von massenhaften Hausdurchsuchungen und Verhaftungen geprägt, die
vornehmlich nachts durchgeführt werden. Die Rede ist von einer
Menschenjagd, deren Opfer zu Tausenden in chinesische Gefängnisse auch
außerhalb Tibets verbracht werden. Gleichzeitig werden täglich
Abertausende Soldaten mehr nach Tibet verlegt.
Quelle: Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID)